Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
Postgeschichte Am: 10.04.2010 02:58:43 Gelesen: 4745736# 359@  
@ eisenhuf [#358]

Hallo Eisenhuf,

herzlich Willkommen auf den Philaseiten. Selbstverständlich darfst Du mitmachen. Wir freuen uns auf Deine Beiträge. Du zeigst hier eine Drucksache mit Postfreistempel in Höhe von 16.000 Mark, die natürlich auch zu diesem Thema passt.

Das Porto betrug ab dem 26.11.1923 bis 31.11.1923 16 Milliarden Mark für eine Drucksache bis 20 g. Zur Frankatur wurde ein Postfreistempel von 16.000 Mark verwendet. Die von Dir angesprochene vierfach-Aufwertung hinsichtlich der Anhebung der Gebühren zum 26.11.1923 war ein einzigartiger Vorgang. Der Bevölkerung wurde am 25.11.1923 (ein Sonntag) mitgeteilt, daß ab dem 26.11.1923 bis auf wenige Ausnahmen die bisherigen Gebühren um das vierfache der bisherigen Sätze angehoben würden. Um der Markenknappheit entgegen zu wirken, konnten die bisherigen Portosätze in Marken verklebt werden, mußten aber mit dem vierfachen des aufgedruckten Wertes am Schalter bezahlt werden. Dies bedeutete, daß zum Beispiel bei der Frankierung einer Drucksache bis 20 g ab dem 26.11.1923 zwar die bisherigen Gebühren in Höhe von 4 Milliarden an Postwertzeichen aufzukleben waren, beim Bezug am Schalter aber mit 16 Milliarden Mark erworben werden mußten. Wohl dem, der noch genügend Briefmarken in seiner Portokasse hatte.

Ich kenne, da ich Infla-Belege nicht speziell sammle diese vierfach-Aufwertung nur in Verbindung mit Briefmarken. Die Verwendung bei Postfreistempel müsste m.E. zumindest ähnlich aber auch möglich sein, wie die von Dir gezeigte Drucksache (16.000 anstatt 16 Milliarden Mark) zeigt.

Gruß
Manfred
 
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