Thema: Tageszeitungen
Altmerker Am: 10.05.2021 18:53:40 Gelesen: 16390# 8@  
Das ND war aus einer Fusion hervorgegangen, aus der SPD-Zeitung »Das Volk« und der »Deutschen Volkszeitung« der KPD, beide im Sommer 1945 gegründet. Die neue Zeitung wurde anfangs ebenso paritätisch geleitet wie die Partei, deren Zentralorgan sie war, bevor sie 1950 zum Organ ihres Zentralkomitees eingeengt wurde.

Freilich, schon am Beginn standen fragwürdige Zeichen. »Neues Deutschland« solle dafür sorgen, dass »das Panier der Partei sauber und blank ist«, schrieben die SED-Vorsitzenden Wilhelm Pieck und Otto Grotewohl in einem Geleitwort. Da war angelegt, was schon bald im Streit mit den ND-Chefredakteuren Lex Ende und Rudolf Herrnstadt exekutiert wurde: Sie wurden – der eine 1949, der andere 1953 – abgesetzt und aus der SED ausgeschlossen, weil sie sich den Vorgaben der Parteiführung nicht so eilfertig unterwarfen, wie es gefordert wurde, und nach neuen Weichenstellungen suchten. Was über lange Jahre folgte, war das ND als Sprachrohr des innersten Führungskreises der SED, mit zuletzt 1,1 Millionen Auflage.

Bis die Zeitung Ende 1989, zunächst nicht aus eigenem Antrieb, sondern einer von der Bevölkerung der DDR ertrotzten Entwicklung folgend, aus der parteilichen Vormundschaft entlassen wurde und ihren neuen Weg als redaktionell unabhängige Sozialistische Tageszeitung ging.

Heute ist ND die überregionale Qualitätszeitung, der man getrost anmerken darf, dass sie ein Meinungsblatt ist, heißt es in einem Beitrag zum Jubiläum des Blattes, dass gerade auf dem Weg ist, über eine Genossenschaft seine Existenz zu manifestieren.

Was dagegen auch bei Nicht-ND-Lesern blieb, waren die guten Erinnerungen an die Pressefeste. Die wurde über die Jahre durch unterschiedliche Sonderstempel manifestiert.

Gruß
Uwe


 
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