Thema: Motiv: Brandenburger Tor, Ansichtskarten, Belege, Stempel
wajdz Am: 11.05.2021 11:47:37 Gelesen: 64998# 246@  
DDR MiNr 665 · 29.11.1958



Sonderstempel BERLIN C 25 · 30.11.58 · 5. BEZIRKS-BRIEFMARKEN-AUSSTELLUNG / 10 JAHRE/DEMOKRATISCHES/BERLIN; Zeichnung Brandenburger Tor mit Quadriga

Das Brandenburger Tor erhielt erst 1794 seinen bekrönenden Schmuck - die überlebensgroße geflügelte Friedensgöttin Eirene als Lenkerin eines mit von vier prächtigen Rössern gezogenen Wagens, die einen Stab mit einem Eichenkranz und darüber schwebendem Adler hielt. Durch die Montage des von Friedrich Wilhelm III. 1813 gestifteten und von Karl Friedrich Schinkel gestalteten Eisernen Kreuzes nach den siegreichen Befreiungskriegen wurde sie in eine Viktoria verwandelt [1].

Die Behebung der Kriegsschäden und die Wiederherstellung des Tores und seines Bildschmucks nach 1945 entwickelte sich trotz des Kalten Krieges zu einer der wenigen Gesamtberliner Angelegenheiten, denn die Ostberliner Seite übernahm die Arbeiten am Säulenbau, während der Westberliner Senat die Quadriga von der in Steglitz ansässigen Bildgießerei Hermann Noack nach Gipsabformungen fertigen ließ, die 1943 abgenommen worden waren. Im September 1958 wurde sie auf dem Brandenburger Tor montiert.

Unmittelbar vor der Aufstellung der Quadriga wurde das Eiserne Kreuz entfernt, auch der gekrönte Adler wurde abgesägt. Angeblich war die Maßnahme von Bürgern in beiden Teilen der Stadt gefordert worden, behauptete die Ostberliner Stadtverordnetenversammlung in einem Beschluss vom 15. September 1958, der sie als Sinnbilder des preußisch- deutschen Militarismus bezeichnete. Und so blieb der Kranz an der Stange bis 1991 leer.

MfG Jürgen -wajdz-

[1] https://berlingeschichte.de/bms/bmstxt01/0103gesf.htm
 
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