Thema: Abenteuer auf der Reise – Auge in Auge mit der örtlichen Postverwaltung
Bendix Gruenlich Am: 15.05.2021 17:18:45 Gelesen: 8916# 6@  
Wer das Abenteuer im Ausland sucht, kommt auch in Deutschland auf seine Kosten. Denn das ist doch eine Frage der Perspektive - wer von außen zu uns kommt, muss das Treiben hier ja auch als exotisch wahrnehmen (isses ja auch). Und Deutschland ist so verschieden. Man fährt 100 km und trifft die Sprache leicht verändert an, die Architektur wird anders, usw, usw. Ständen wir uns gegenüber, wir würden staunen.

Wem das nicht reicht und wer die Reise noch bunter haben will, kann ja auch von deutschem Boden aus, einen Abstecher ins Ausland machen, wir haben schließlich 3.758 km Außengrenze.

Z.B. kurz nach Frankreich. Da kam ich auf der Reise vorbei, und befand mich, ehe ich mich versah, ebenda und habe zielgerichtet anno 1994 die Post in Lauterbourg angesteuert. Dort wurde ich mit den unten gezeigten Marken belohnt. Nun sind Motive immer eine Geschmacksfrage - ich war von der Qualität der Marken jedenfalls schwer begeistert.



Und war das jetzt ein gutes Geschäft und die richtige Entscheidung?

Mir gefallen die Marken immer noch, und es ist erstaunlich. Sehe ich die, sind die immer mit der Reise und der verkaufenden Postlerin verbunden (da fand ich bemerkenswert, dass die 1 km hinter der deutschen Grenze, im Elsass, vorgab kein Deutsch zu verstehen – habe ich halt in rostiges Französisch gewechselt. Und natürlich wollte ich herausfinden, ob das jetzt Franzosen oder Deutsche sind. Was ist da dran an den Konflikten der Vergangenheit, die immer wieder zitiert werden, und was ist die kulturelle Realität? Also, wenn die Postlerin nicht aus Paris vom Geheimdienst geschickt wurde, um deutsche Reisende zu täuschen, dann dominiert das Französische).

Und wenn Ihr meinen vorherigen Beitrag gelesen habt, wo ich mal wieder über meine lokalen Postler in meiner Heimatstadt (50.000 Seelen) hergezogen bin. Was bekomm ich in einem französischen 3.000 Einwohner Städtchen? Ein tolles Markenheftchen Französisch-Schwedische Beziehungen (1,5 Mio. Auflage – was seinerzeit deutlich unterdurchschnittlich war) – na also, es geht doch.

Fazit: die Marken sind unbezahlbar.

Ach ja, und die Franzosen, die könnte ich immer noch verkleben, während es sich die Deutsche Post sich bei der Euro-Einführung nicht hat nehmen lassen, die ausgegebenen Marken zu devaluieren (mich ärgert vor allem, dass man sie nicht mehr benutzen kann - echt schade um die Fülle der tollen Motive).

Deswegen sage ich heute mal: Vive la France!
 
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