Thema: Zurück und nachgeschickt
volkimal Am: 28.05.2021 21:42:25 Gelesen: 185866# 647@  
Hallo zusammen,

bei dieser Karte finde ich gut, dass der aufgeklebte Zettel nicht abgerissen worden ist. Dadurch kann man den Weg der Karte recht gut erkennen.



Mit der Karte vom 21.10.1902 wurde Oberleutnant Roth zum Regimentsabend im Heidelberger eingeladen. Ob dieser Raum zur Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde gehörte, konnte ich bisher nicht feststellen. Der Regimentsabend war am 27.10.1902 und „keine Absage bedeutet Zusage“.







Obwohl die Karte sehr viel hin- und hergeschickt wurde, hat sie das Ziel schon am 24.10. erreicht. Oberleutnant Roth wurde also noch rechtzeitig informiert. Ob er für den Regimentsabend einen Weg von ca. 230 km von Döbeln bis Lichterfelde auf sich genommen hat, kann ich natürlich nicht sagen.



Zu den Stempeln:

Die Karte wurde am 21.10.1902 um 7–8 Uhr nachmittags in der Kadettenanstalt in Groß-Lichterfelde aufgegeben. Die weiteren Stempel habe ich soweit erkennbar nach der Uhrzeit sortiert:



Beim Postamt Berlin SW 12 wurden am 22.10.1902 zwei Stempel abgeschlagen. Beim ersten Stempel ist nur das „V“ für Vormittags schwach zu erkennen. Als Uhrzeit ist beim zweiten Stempel zu erkennen: 12¼ - 1¼(?) N. Diese beiden Stempel dürften zu den Zustellversuchen in der Charlottenstr. 62 bzw. 6 gehören. Die Ziffer „2“ der „62“ wurde in dem Zuge durchgestrichen.



Um 4¾ - 5¾ Nachmittags war die Karte beim Postamt Berlin W 8. Unter diesem Stempel ist ein weiterer extrem schwacher Abschlag, von dem nichts zu erkennen ist. Vom Postamt W 8 ging es weiter zum Postamt Schöneberg, wo die Karte um 7 – 8½ Nachmittags war.



Da der Adressat auch in der Herbertstraße in Schöneberg nicht zu ermitteln war, bekam die Karte den aufgeklebten Zettel mit dem Hinweis „Empfänger beim Regiment II zu erfragen“. Dort war wohl bekannt, dass Herr Roth inzwischen zum Infanterieregiment No. 139 in Döbeln gehörte. Dort hat die Karte am 24.10.1902 ihr Ziel erreicht.

Viele Grüße
Volkmar
 
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