Thema: Das Postscheckamt Berlin West 1948-1971
sammler-ralph Am: 01.06.2021 07:12:47 Gelesen: 9962# 16@  
Rohrpost-Kassenschecks

Am 24.05.1950 wurde in Berlin der Rohrpost-Kassenscheck-Dienst aufgenommen, an dem zunächst 12 Rohrpostämter beteiligt waren. Die Kontoinhaber konnten nun ihre Kassenschecks bei den Postschaltern abgeben, wodurch der Weg zum Postscheckamt entfiel. Nach Prüfung wurde der Kassenscheck in besonderen Umschlägen per Rohrpost an das Postscheckamt gesandt. Dort erfolgte die Bearbeitung und Abbuchung, worauf die Kassenschecks wieder per Rohrpost an das Ausgangsamt geschickt wurden. Alle bis 11 Uhr eingelieferten Kassenschecks lagen so ab 13 Uhr zur Auszahlung bereit. Mit dem Ausbau des Rohrpostnetzes in Berlin kamen weitere Ämter hinzu, die diesen Dienst anboten. 1963 wurde das Verfahren bei 44 Postämtern praktiziert. Auf den Rohrpost-Kassenschecks wurde die Buchungsgebühr handschriftlich eingetragen. Diese wurde dann von Konto des Postscheckteilnehmers abgebucht. Die Mittelteile sowie die Lastschriftzettel erhielten den Abdruck eines Stempels „Rohrpost-Kassenscheck“.


Zwischen 1951 und 1959 warb die Post auf Kontoauszugsbriefen für den neuen Dienst.



Lastschriftzettel eines Rohrpost-Kassenschecks über 140 DM, Stempel (1) Berlin West PSCHA y 05.5.56. Buchungsgebühr 62 Pf (Rohrpost ab 01.07.1954 je 20 Pf für Hin- und Rückweg, 15 Pf feste Gebühr, 7x1 Pf variable Gebühr je angefangene 20 DM Abhebungsbetrag).

Auch nachdem der allgemeine Rohrpostdienst in Berlin (West) am 28.02.1963 eingestellt wurde, lief der Rohrpost-Kassenscheck-Dienst noch bis zum 04.01.1971 weiter. Er wurde durch das Postbarscheckverfahren abgelöst.

Gruß
Ralph
 
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