Thema: Tageszeitungen
Altmerker Am: 13.06.2021 18:18:25 Gelesen: 15400# 30@  
Hallo,

ich habe mal ein Streifband herausgesucht, also eine nicht alltägliche Portostufe, noch dazu aus spannenden Nachkriegszeiten. Wenn es eine Tagesausgabe der Rheinischen Zeitung gab, dann wohl auch eine Abendausgabe. Wobei es sich nicht um die pressehistorisch berühmte Zeitung von Marx&Engel&Co., „der Sammelplatz aller oppositionellen Elemente“, handelt. Die Rheinischen Zeitung hier erschien im Mittelrheinischen Verlag. Das Blatt gab es ab 1. April 1892. Sie war Tageszeitung der Kölner SPD und zugleich führendes sozialdemokratisches Organ des Rheinlandes. Während des Nationalsozialismus war sie zwischen 27. Februar 1933 und 2. März 1946 verboten. Das Verlagshaus wurde am 10. März 1933 geschlossen, am 10. Mai enteignet und der Redaktion der nationalsozialistischen Propagandazeitschrift "Westdeutscher Beobachter", dem offiziellen Organ der NSDAP, übergeben. Sie erhielt die Lizenz für die Wiederherausgabe der Rheinischen Zeitung als erster deutschen Tageszeitung in Köln nach dem Krieg.
1946, als das Streifband genutzt wurde, lag die Auflage bei 90.000, 1949 ff. verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation des SPD-Organs (57.000), das schließlich nach einem Sanierungsversuch durch Kooperation mit dem Rhein-Echo in Düsseldorf 1951 an die Rheinisch-Westfälische Verlagsgesellschaft in Essen veräußert wurde.

Gruß
Uwe


 
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