Thema: Neue Briefmarkensoftware PERFOMaster4000
opti53 Am: 15.06.2021 16:21:58 Gelesen: 8686# 17@  
Hallo,

ich habe jetzt den kompletten Michel-Farbenführer (37. Auflage) als Farbtabelle hinterlegt. Es ist sehr beeindruckend, wie man mit PERFOMaster 4000 eine Marke scannen kann. Ich muss nicht mehr mit meiner Scannersoftware eine Datei erzeugen, die ich dann in das Programm einlesen muss, sondern kann alles vom Programm aus tun. Auch eine Nachbearbeitung des Scans mit Ausschneiden und Aufrichten ist nicht mehr erforderlich. Alles wird automatisch gemacht. Dann aktiviert man die Farberkennung und markiert eine Fläche, die gemessen werden soll. Das Ergebnis wird einem nicht als RGB-Code oder etwas Ähnlichem präsentiert, sondern mit den Farben der hinterlegten Farbtabelle verglichen und die nächst zutreffende angezeigt. Wenn einem das nicht reicht, kann man eine Liste weiterer Farben anzeigen lassen. Dabei wird jeweils ein Abstand zur hinterlegten Farbe angezeigt.

Wenn man den Farbenführer komplett einarbeitet (ohne Rollenenden-Farben) kommt man auf eine Liste von 570 Positionen. Das ist erst einmal ein gutes Stück Arbeit, die einem das Programm nicht abnehmen kann, da ja die jeweiligen Konfigurationen mit den Scannern individuell sind.

Sicher sind auch Farben dabei, die so gut wie nie in der Realität vorkommen. Wenn man sich traut, könnte man die Liste verkürzen.

Das Programm tut also alles denkbare, um den Philatelisten zu unterstützen. Dadurch ist aber nicht zwangsweise gewährleistet, dass bei farbgeprüften Marken immer die Farben herauskommen, die dem Prüfergebnis entsprechen sollten. Ich vermute dabei sehr stark, dass es am Farbenführer liegt. Ich weiß auch nicht, ob die dort gedruckten Farben über beliebige Zeiträume farbstabil sind. Vielleicht haben sich manche Farben über die Zeit verändert, und andere nicht. Auch sind die Farbnuancen mitunter sehr gering. Und welche Auflage des Farbenführers hatte der Prüfer?

Ich habe bei den Kontrollratsserien einige geprüfte Stücke gemessen und kam überwiegend zu anderen Ergebnissen. Dabei muss man sowieso die Farben ausklammern, die sich fast nur unter UV-Licht unterscheiden lassen (wie z.B. die rote 12er).

Wenn also der Farbenführer nicht immer zu den Prüfergebnissen passt, kann man zumindest eines mit dem Programm hervorragend tun: Man nimmt die Farbe einer geprüften Marke als Referenz und bestimmt andere Marken im Verhältnis dazu. Auch das habe ich probiert, und es funktioniert hervorragend. Dumm nur, wenn man das besonders teure Stück noch nicht im geprüften Zustand hat, und deshalb durch den Vergleich mit dem Farbenführer auch nicht feststellen kann.

Viele Grüße

Thomas
 
Quelle: www.philaseiten.de
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