Thema: Erfahrungen mit Ebay
Werner P. Am: 17.06.2021 12:16:04 Gelesen: 48001# 166@  
Jetzt muss ich doch noch mal meinen "Senf" dazugeben, nachdem ich den ganzen Thread gelesen habe.

Mich hat es schon etwas geschüttelt, als ich solche Bemerkungen gelesen habe:

Amazon = professionell
eBay = Laienspieltheater


Die einzige, richtige Interpretationsmöglichkeit ist da nur: Amazon = professioneller Abzocker aller Händler, eBay = hat noch nicht gelernt, wie man seine Händler komplett auf's Kreuz legt.

Wer sich mal mit dem Thema beschäftigt hat: Amazon liefert Dinge, gegenüber denen eBay ein Wohlfahrtsinstitut ist. Man kann ja mal probieren, einen neuartigen Artikel, der sehr gut läuft, auf Amazon einzustellen. Man wird nicht lange warten müssen, bis Amazon diesen Artikel mit seiner Marktmacht selbst günstiger einkauft und den ursprünglichen Händler dann so unterbietet, dass er "zusperren" kann. Wer möchte, kann sich auch noch zum Thema "Buybox" etwas einlesen, da sind auch nette Sachen drin.

Daß eBay nun nicht wirklich ein sozialer Verein ist, ist auch klar. Aber ich kann die Aufregung nicht wirklich verstehen. 1€-Auktionen sind für eBay sicherlich eher ein Minusgeschäft (zumindest dann, wenn absehbar ist, dass der Endpreis auch nicht wesentlich höher ist). Man bedenke nur, wie viel Arbeit auch nur ein Käuferschutzantrag, eine Beschwerde usw. macht, selbst wenn es nur bei einer Auktion von 100 oder 200 passiert. Die Centbeträge, die eBay pro Auktion verdient, sind da mehrfach aufgefressen worden.

Man sollte also froh sein, dass es eBay noch gibt, wo man "aus Spaß an der Freud" solche Artikel überhaupt noch einstellen kann - und das mit einer relativ hohen Verkaufschance.

Die anderen Plattformen wie Delcampe, die tlw. sogar mehr Gebühren berechnen oder fast völlig sinnlose wie Hood.de, deren Gebührenstruktur und Sichtbarkeit in keinerlei Relation zu den realen Verkaufschancen stehen, will ich gar nicht anführen.

Es ist sehr schön, wenn Richard und ein paar andere Forenbetreiber etc. den Verkauf ermöglichen. Aber in der realen Welt ist eBay immer noch für viele Angebote unschlagbar, auch wenn jetzt manch ein eh schon unlukrativer Auktionsartikel etwas teurer wird.

Die Lösung ist m.E. nicht eBay zu verlassen, sondern seine Angebote so zu gestalten (durch Bündelung usw.), dass man nicht unnötige Kosten für sich selbst verursacht.

Wer den Niedergang von eBay will, hilft bloß dem noch viel schlimmeren Monopolisten Amazon, der ja noch weniger eine Alternative für den Briefmarkenanbieter ist.

Ansonsten schliesse ich mich vollinhaltlich dem von drmoeller_neuss Geschriebenen an.
 
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