Thema: Postzeitungsvertrieb (PVZ) in der DDR
Altmerker Am: 20.06.2021 16:33:36 Gelesen: 2710# 3@  
Hallo,

so recht viel Resonanz hat das Thema ja nicht. Die Postzeitungsvertriebsordnung umriss den Umfang des Vertriebs von Presseerzeugnissen durch die Deutsche Post als „alle Tätigkeiten von der Übernahme der Presseerzeugnisse bis zur Aushändigung an den Bezieher.“ Der PZV organisierte die Werbung für die Presseerzeugnisse, zog aber mit der Zeitungsrechnung auch die Rundfunkgebühren in der DDR ein. Als ein „Werbemedium“ wurden immer wieder die eigenen Postwertzeichenheftchen genutzt.

Die Zahlenangaben über das posteigene Händlernetz variieren. Über 6.000 Kioske, Läden und Postschalter sowie über 8.000 Standorte im staatlichen und genossenschaftlichen Handel sowie 900 private und staatliche Buchhandlungen sollen über den PZV beliefert worden sein. Das zentralistisch organisierte und politisch motivierte Pressevertriebssystem in der DDR und seine Organisations- und Vertriebsstrukturen bedürfen in seinen Facetten jedoch noch einer weiteren Aufarbeitung. Klar ist, dass parallel zum PZV kleinere Vertriebsschienen innerhalb der bewaffneten Organe und von Organisationen existierten. Dazu kommt der Direktvertrieb von Betriebszeitungen in Verantwortung der SED-Betriebsparteiorganisationen, die ja als deren Herausgeber fungierten.

Gruß
Uwe


 
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