Thema: Kripo Starnberg ermittelt: Umfangreiche Briefmarkensammlungen gestohlen
drmoeller_neuss Am: 09.07.2021 12:14:52 Gelesen: 2295# 3@  
Diese Meldung ist ohne Nutzen. Soll jetzt ein Auktionator die Kripo anrufen, wenn er "Ungarn 3x" angeboten bekommt? Welche Zeiträume wurden denn gestohlen? Die Kripo spricht von "aufgeklebten Briefmarken". Ich hoffe nicht, dass die postfrischen Marken in das Album eingeklebt wurden.

Wenn der Dieb hier mitliest, weiss er was er zu tun hat: Entweder er besorgt sich Binder von Borek (meine letzten wurden für etwa 1,50 EUR das Stück verkauft), oder er nimmt die Marken aus den Blättern heraus und steckt sie in ein Einsteckalbum. Der Dieb dürfte einen Bezug zur Briefmarkenszene haben und wird damit klarkommen.

Der Eigentümer hat das Problem, nachweisen zu können, dass es sich um seine Marken handelt. Bei modernem postfrischen Standard-Material dürfte das so gut wie unmöglich sein. Postgültige Marken gehen als Frankaturware weg.

Für die Kripo: Statt einer langen Meldung mit "Allgemeinplätzen": kurze knappe Meldung mit wenigen Stücken, die eindeutig zu identifizieren sind. Dazu zählen die Bayern-Einser.

Und für alle, die ihre Briefmarken vor Diebstahl schützen wollen: machen Sie Fotos von ihren Sammlungen. Digitalfotos kosten nichts und Speicherplatz ist kein Thema. Eine Sammlung sollte locker auf eine DVD passen. An dieser Stelle der übliche Hinweis zur Datensicherung: von der DVD mehrere Kopien machen und an verschiedenen Plätzen lagern, falls die Hütte abbrennen sollte.

Gestempelte Marken sind anhand ihres Stempels oft eindeutig zu identifizieren. Wer will, kann seine Albenblätter auch mit einem Geheimzeichen kennzeichnen.
Im übrigen lässt eine umfangreiche Dokumentation einer Versicherung weniger Spielraum für großzügige Schätzungen, die meistens nach unten gehen.

Zum Glück sind Briefmarkensammlungen nicht besonders diebstahlgefährdet. Einbrecher nehmen lieber kleine Dinge mit, die sich schnell zu Geld machen lassen, wie zum Beispiel Schmuck.

Und ich hoffe, dass uns die Kripo nicht mit solchen sicher gut gemeinten Meldungen überschüttet. Sonst lesen wir ab morgen, dass auf einer Baustelle zehn Säcke Zement und 30 Meter Kupferrohr geklaut wurden und vor dem Ankauf von Baumaterial gewarnt wird.

Ich vermute, dass ein "guter" Freund oder Verwandter beim Opfer lange Finger gemacht hat. Die Kripo ist sich der Unmöglichkeit der Aufklärung bewusst. Um nicht den Eindruck zu hinterlassen, die "Polizei kümmert sich nicht darum", wurde die Pressemitteilung herausgegeben. Die Polizei als Freund und Helfer des Bürgers.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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