Thema: Chemische Zensur
wuerttemberger Am: 14.07.2021 15:20:49 Gelesen: 1378# 3@  
@ chemiekusss [#1]

Im Hauptstaatsarchiv in Stuttgart gibt es etliche Akten über die Zensurstellen in Württemberg während des ersten Weltkriegs. Auf den folgenden Bericht bin ich dabei gestoßen:

Bericht der Postüberwachungsstelle für Briefe betr. Ihre Organisation, Tätigkeit und Erfahrung über die Zeit vom 1.9.1917 bis 31. März 1918

Über die chemische Zensur wurde folgendes berichtet:

Die Postüberwachungsstelle hat sich in der Zeit vom 1.9.1917 bis heute infolge ständigen Wachsens der in Bezug auf die Prüfung der anfallenden Sendungen an sie gestellten Anforderungen genötigt gesehen, ihren Betrieb in umfangreicher Weise zu erweitern. Besonderer Erwähnung bedarf hier der Ausbau der chemischen Abteilung. Das seitherige Personal sowohl wie die Räume und Einrichtungen dieser Abteilung erwiesen sich für eine im befohlenen Umfange vorzunehmende chemische Prüfung der Sendungen als unzureichend; es wurden deshalb im II. Stock des Gebäudes der Postüberwachungsstelle weitere größere Räumlichkeiten hinzugemietet.

Dank dieser Vergrößerung der Räumlichkeiten und der Anschaffung weiterer Apparate wie auch einer bedeutenden Vermehrung des Personals (Ordonanzen und weibl. Hilfskräfte) ist es nun möglich, täglich etwa 8000 Sendungen einer genauen chemischen Prüfung zu unterwerfen. Einzelheiten über die Tätigkeit der erweiterten chemischen Abteilung sind im beiliegenden Spezialbericht enthalten.


Ich kann nicht sagen, ob der Spezialbericht in der Akte enthalten war.

Gruß

Axel
 
Quelle: www.philaseiten.de
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