Thema: (?) (53) (55) Soldatenbriefe / Soldatenkarten - Eigene Angelegenheit des Empfängers
Marcello Am: 20.07.2021 22:16:11 Gelesen: 15876# 43@  
@ Marcello [#38]

Hallo zusammen,

nachdem mir hier keiner helfen konnte, habe ich mir selber geholfen. Ich habe die ARGE Kolonien [1] in einer Mail freundlich angeschrieben und prompt Antwort bekommen.

Anbei die Antwort der ARGE:

Sehr geehrter Herr Zügel,

Portofreiheit für die Soldaten gab es nur, wenn bei militärischen Auseinandersetzungen oder Kriegsereignissen eine Portofreiheit für die Feldpost verfügt wurde. Dies war z. B. im Boxeraufstand vom 13. Juli für das Heer und vom 1. September 1900 für die Marine, bis zum 31. August 1901 der Fall. In allen anderen Fällen musste auch die Post von oder an Soldaten frankiert werde. Nach Kiautschou galt ja der Inlandstarif von 10 Pf. für einen Brief bis 20 g. Auf dem umgekehrten Weg wäre der Hinweis „Soldatenbrief“ interessanter, sofern der Herr Dr. Schulze seinen Dienst nicht im Offiziersrang versehen hat. Hätte er seinen Dienst im Mannschaftsdienstgrad in Kiautschou absolviert, dann hätte er zum Marinetarif einen Brief bis 60 g für 10 Pf. nach Deutschland verschicken können. Umgekehrt wäre dies nur dann möglich gewesen, wenn der Absender auch Angehöriger der Marine im Mannschaftsdienstgrad gewesen wäre, dafür liefert der Umschlag aber keinen Hinweis.

Auf jeden Fall sind die 10 Pf. für einen normalen Brief nach Kiautschou das korrekte Porto.


Grüße
Marcel

[1] https://www.ag-deutsche-kolonien.de/index.php
 
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