Thema: Berlin Dauerserie Berliner Bauten von 1949: Echt gelaufene Belege
Frankenjogger Am: 22.07.2021 16:43:08 Gelesen: 41881# 122@  
Hallo,

heute ist mein Beitrag (bildlich) etwas kürzer, dafür löse ich auf, weshalb ich einen Beleg mit 25 Pf Einzelfrankatur als halben Beleg definiere.

Die beiden Belege die ich heute zeige sind Auslandsbelege. Zuerst eine Auslandspostkarte, die mit Luftpost nur innerhalb Deutschlands (bis Frankfurt/Main) verschickt wurde. Da hat man immerhin 20 Pf gespart und schnell war es trotzdem. Auslandspostkarte 20 Pf plus Luftpost bis Frankfurt 5 Pf.

Wenn dieser innerdeutsche Luftpostdienst bei Auslandssendungen gewünscht war, musste dies auch explizit auf dem Beleg vermerkt werden. Hier: „Luftpost bis Ffm“.

Diese Portostufe gibt es nicht häufig. Vor ein paar Jahren tauchte eine Korrespondenz mit etwa 10 Stück auf, die schnell vom Markt aufgesogen wurde.
Aus dieser Korrespondenz ist auch mein Beleg.



Jetzt zum halben Beleg. Es ist ein Auslandsbrief in die Schweiz, mit Luftpost. Der Brief ging an den „Internationalen Suchdienst Rotes Kreuz“ in Genf und war mit 25 Pf frankiert, was der Luftpostgebühr entsprach. Der Absender dachte wohl, dass Post an den Internationalen Suchdienst gebührenfrei war. Das war hier jedoch nicht der Fall, weshalb Nachgebühr erhoben wurde.

Damit solche Post gebührenfrei war, musste ein Vermerk auf dem Beleg gestempelt sein: „Kriegsgefangenenpost – Gebührenfrei“. Privatpersonen konnten nicht einfach gebührenfrei Anfragen schicken, das musste über offizielle Stellen erfolgen, die diesen Stempel auch hatten. Dazu kam noch ein Stempel der offiziellen Stelle, meist der Suchdienst des Roten Kreuzes.



Normalerweise wurden Auslandsbriefe, die nicht ausreichend freigemacht waren, dem Absender zurückgegeben oder es wurde die fehlende Gebühr (hier 30 Pf) von der Post nachfrankiert und durch eine Gebührenmeldung beim Absender eingefordert. Aus diesem Grund sind Auslandsbriefe mit Nachgebühr (T-Stempel) generell selten.

Eine Gebührennachforderung war hier nicht möglich, da der Absender aus der Bundesrepublik war. Dorthin wurden von Berlin keine Gebührenmeldungen geleitet.

Ein korrekter (offizieller) Brief an den Suchdienst mit 25 Pf für die Luftpost würde auf Auktion einen Zuschlag wohl jenseits von 500 € erreichen.

Wie mein Beleg einzustufen ist, sicherlich deutlich niedriger, da habe ich leider kein Gefühl.

Soviel von mir zu den Einzelfrankaturen mit dem Wert zu 25 Pf.

Am Anfang schrieb ich, dass es über 20 Möglichkeiten für Einzelverwendungen gibt. Ich konnte 5,5 zeigen. Vielleicht hat ja noch jemand eine der weiteren
(über) 15 Möglichkeiten. Ich würde mich freuen diese zu sehen.

Viele Grüße,
Klemens
 
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