Thema: Rumänien Ganzsachen
buzones Am: 30.07.2021 17:05:50 Gelesen: 96837# 273@  
Liebe Freunde der rumänischen Ganzsache,

um die Saure-Gurken-Zeit mal mit ein wenig Inhalt zu füllen, hier zwei GS-Karten aus einer Korrespondenz von Sibiu (Hermannstadt) bzw. Timișoara (Temeschburg) nach Wien aus dem Jahre 1946.

Die obere Karte (Michel P130) mit einer Nominale von 40 Lei wurde zwar, unter "Missachtung" des aufgedruckten Wertes, mit 600 Lei frankiert, was dem korrekten UPU-Postkartenporto bis zum 31. Mai 1946 entsprach. Rückseitig ist die Karte handschriftlich 31.V. datiert; der Ortsstempel von Sibiu stammt allerdings vom 1. Juni 1946, als die Gebühr für Auslandskarten auf 900 Lei angehoben wurde. Wahrscheinlich stammte die Karte aus der ersten Briefkastenleerung am 1. Juni und wurde von der rumänischen Post anstandslos weiterbefördert. Zwei Wochen später, in Wien, sah die Sache dann schon anders aus: Dort hatte man inzwischen die seit 1. Juni 1946 erhöhten Postgebühren Rumäniens zur Kenntnis genommen und taxierte den Fehlbetrag mit 33 Groschen, die von der Empfängerin am 15. Juli vom Postamt Wien 62 mittels zweier Portomarken zu 3 und 30 Groschen (Michel 177, 183) eingezogen bzw, wie es auf gut österreichisch heißt, "eingehoben" wurden.

Die untere der beiden Karten (Michel P106) mit einer Nominale von 3 Lei wurde am 17. Oktober 1946 geschrieben und am 22.10. in Timișoara abgestempelt. Der Absender machte sich diesmal die Mühe, die 900 Lei Porto korrekt darzustellen, und zwar mit einer Marke zu 600 Lei, zwei Marken zu 50 Lei, drei Marken zu 20 Lei sowie dem "krummen" Wert von 137 Lei, der die 3 Lei Kartennominale "begradigen" half.

Zur Berechnung der Taxierung in Wien muss ich noch ein wenig recherchieren; die sowjetischen Zonenzensurstelle in Wien war bis 12. August 1953 aktiv.



Mit philatelistischen Grüßen
Ralf
 
Quelle: www.philaseiten.de
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