Thema: Absenderfreistempel – Abfolgen
volkimal Am: 14.08.2021 15:05:29 Gelesen: 8255# 3@  
Hallo zusammen,

die Firma Bartling war der größte Holzpappenhersteller in Deutschland. Friedrich August Bartling sen. erwarb 1919 die Papiermühle der Firma Haarmann beim Haus Dahl an der Lippe und eine rund 5 km flussaufwärts gelegene Holzschleiferei beim Haus Horst.





Ich gehe davon aus, dass das Iterimsklischee bei der Firma Bartling verwendet wurde. Es ist der einzige Absenderfreistempel in meiner Heimatsammlung, bei dem alle Details der beiden Ortsstempel exakt übereinstimmen. Ich habe die beiden Stempel dazu am Bildschirm übereinandergelegt.



Beim Haus Dahl wurde das Grundmaterial für die Pappen hergestellt und auf der Lippe nach Horst zur Weiterverarbeitung verschifft, um anschließend auf demselben Weg zur Trocknung und endgültigen Verarbeitung wieder nach Dahl verbracht zu werden. 1940 zerstörte ein Blitzschlag die Fabrikanlagen beim Haus Horst, die nicht wieder aufgebaut wurden. Die Werksanlage beim Haus Dahl wurde danach entsprechend ausgebaut.



Zwischenzeitlich hatte die Firma den Namen Bartling, Schmidt & Co. Bei dem Stempel und auf der Karte aus dem Jahr 1959 heißt es dagegen nur noch Friedrich-August Bartling.



Unter der Leitung Friedrich August Bartlings jun. wies das Unternehmen eine enorme Entwicklung auf. 1961 gab es im Werk die seiner Zeit größte Wickelpappenstraße Europas, die 1971 durch eine Kartonmaschine mit einer Tagesleistung von 45 Tonnen ersetzt wurde. Als Rohstoff für die Pappenherstellung dienten Fichtenholz, Zell- und Holzstoff. Allmählich erfolgte die Umstellung der Rohstoffe auf Altpapier. Zu den Produkten gehörten u. a. Pappteller für Kuchen, Imbiss und Würstchen, Tortenunterlagen, Weihnachtsteller, Versandrollen und Bierdeckel.



Bei den beiden letzten Stempeln taucht der Name Bartling nicht mehr auf und das Logo „fab“ ist modernisiert worden. Weshalb es beim letzten Ortsstempel auf einmal wieder „Bork, Kr. Lüdinghausen heißt, weiß ich nicht.



Als Friedrich August Bartling das Familienunternehmen 1984 an einen Londoner Konzern verkaufte, wies der Jahresumsatz 80 Millionen DM aus. Es folgten weitere Eigentümerwechsel und schließlich die Insolvenz.

Viele Grüße
Volkmar

Quelle: https://www.heimatverein-bork.de/unser-bork/dokument-des-monats/jahrgang-2016/
 
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