Thema: Deutsches Reich Feldpost 1. Weltkrieg
DFP14-18 Am: 16.08.2021 22:23:48 Gelesen: 210994# 633@  
@ Journalist [#632]

Hallo Jürgen,

das Kapitel Paketdienste im 1. Weltkrieg ist umfangreich und zeitlich in mehrere Abschnitte zu unterteilen. Eine umfassende Antwort auf Deine Fragen ist deshalb nicht möglich.

Es handelt sich ja offensichtlich um eine Paketkarte. Was verschickt wurde ist nicht erkennbar. Da es sich um einen "Koffer" handelte ist es auch möglich dass sich um den Nachlass eines gefallenen Soldaten handelte.

Die Entwicklung des Paketverkehrs im 1. Weltkrieg und damit der Militärpaket-Ämter (MPA) würde den hier zur Verfügung stehenden Raum sprengen. Deshalb nur so viel:

Seit 1914 gab es Militärpaket- Depots (MPD)innerhalb des Reiches. Davon gab es 26 an Orten, die den verschiedenen Armee-Einrichtungen (Armeekorps, Divisionen oder anderen Formationen) zugeornet waren. Diese MPD wurden ab Mai 1916 als Militär-(Sammel-)Paket ämter bezeichnet und dem Feldeisenbahnwesen zugeordnet.

So war das MPA Karlsruhe für Gliederungen des 14. und 34. Armeekorps zuständig. Die Paketkarten waren mit entsprechenden Paketzetteln zu versehen. Es musste der Vermerk "Zur Beförderung zugelassen" vermerkt sein und die Beförderung war gebührenpflichtig (was sich in verschiedenen Zeitabschnitten änderte). Auf der vorliegenden Karte findet sich der teilweise erkennbare Abschlag "portopflichtige Dienstsache" und der Zulassungsvermerk.

Als militärisch organisierte Einrichtungen besaßen die Militärpostämter auch die üblichen Briefstempel, wovon ich ein Beispiel des MPA Breslau zeigen will. Es demonstriert gleichzeitig die Umbenennung vom Militär-Paket-Depot zum Militär-Paket-Amt.



Vielleicht hilft es Dir ein wenig.

Beste Grüße
Uli
 
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