Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 06.09.2021 07:01:03 Gelesen: 230413# 568@  
Sonderpostwertzeichen
Serie: „Sagenhaftes Deutschland“
Thema: „Die Heinzelmännchen”

Es war einmal eine reiche, mächtige und angesehene Stadt mit dem Namen Köln. Der Handel blühte, die Auftragsbücher waren voll und niemand musste Hunger leiden. Und dabei schien es, als müsste sich dort niemand auch nur ein bisschen anstrengen: Der Bäcker schnarchte, der Fleischer schlummerte und auch der Küfer schlief seinen Vollrausch aus. Selbst der Kölner Dom baute sich anscheinend von selbst, während sich die Zimmerleute auf weiche Sägespäne betteten. Aber wie war das möglich?

Ganz klar: Sie hatten Helfer. Nachts, wenn alles ruhte, gingen die Heinzelmännchen lautlos zu Werke. Dabei wollten sie allerdings weder gestört noch gesehen werden. Jeder Kölner hielt sich an diese Vorgabe – nur des Schneiders Frau nicht. Eines Abends streute sie Erbsen auf die Treppe, sodass die Heinzelmännchen mit großem Getöse hinunterstürzten. Ehe die Schneidersfrau sie jedoch erblicken konnte, waren sie auch schon verschwunden – und kehrten nie zurück. Fortan mussten die Kölner alles selbst erledigen. Nur die Zimmerleute, heißt es, wollten das nicht so recht einsehen, und so sollte es noch 300 Jahre dauern, bis der Dom zu Köln endlich fertig war.

Erstmals aufgeschrieben wurde die mündlich überlieferte Sage der Heinzelmännchen von dem Kölner Schriftsteller Ernst Weyden (1805–1869). Die kurze Prosaerzählung Cölns Vorzeit erschien 1826 und hatte die Handlung vom Siebengebirge an die rheinische Stadt verlegt. Populär wurde die Sage aber erst zehn Jahre später, als der preußische Maler und Dichter August Kopisch (1799–1853) die Erzählung aufgriff und eine Ballade daraus machte. Anlässlich seines 100. Geburtstags wurde nahe dem Dom und gegenüber dem ältesten Brauhaus der Stadt 1899 der Heinzelmännchenbrunnen gestiftet – dabei hatte der pflichtbewusste Preuße die rheinischen Frohnaturen mit der lockeren Arbeitseinstellung nie besucht. Im Rahmen der Serie „Sagenhaftes Deutschland“ erscheint nun auch ein Sonderpostwertzeichen zu den beliebten Heinzelmännchen.





Ausgabetag: 07.10.2021
Wert (in Euro Cent): 60 Cent
Motiv: Die Frau des Schneiders stört die Heinzelmännchen bei ihrer Arbeit.
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Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Thomas Steinacker, Bonn
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Joh. Enschedé Security Print; Haarlem (NL) auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3631
 
Quelle: www.philaseiten.de
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