Thema: Österreich: Mi. 3546 springt von 1.200 auf 3.000 Euro Katalogwert
drmoeller_neuss Am: 09.09.2021 15:11:58 Gelesen: 7555# 16@  
@ DL8AAM [#15]

Eine andere Frage ist auch, wie das zolltechnisch aussieht. Muss ich etwa für das Zierfeld eine CN22 ausfüllen? Ich exportiere ja 50 € in Gold. Und selbst wenn das "Zierfeld" einen Frankierwert haben würde, könnte man so doch wunderbar internationale "Im- und Exportregeln" aushebeln. Was sagt die UPU zu solchen Konstruktionen? Es gibt ja auch Beschränkungen hinsichtlich der Briefmarkenmotive..

Meines Wissens ist die Frankatur zollfrei. Selbst die DDR hat sich daran die Zähne ausgebissen. Der Frankaturtausch war den DDR-Oberen ein Dorn im Auge. Zum einen wollte man nicht, dass die Bevölkerung mit westlichen Tauschpartnern in engem Kontakt gestanden hat, zum anderen gingen durch den Frankaturtausch der DDR auch Devisen verloren. Während eine einzelne, nicht angemeldete Briefmarke in einer Briefsendung schon als Devisenvergehen geahndet wurde, wurden selbst extrem überfrankierte Briefe nicht beanstandet.

Aber gute Frage: Ich frankiere als USA-Bürger einen Brief mit einer gültigen Columbus-Marke zu 1 Dollar, Handelswert ca. 100 EUR. Ist ein solcher Brief zollfrei? (Spass beseite, ich hatte einmal die 30-Cent-Marke aus diesem Columbus-Satz, Nr. 82, in einem Posten Frankaturware !).

Als Österreich noch nicht in der Europäischen Union war, bekam ich die Abonnementssendungen aus Wien mit einer grünen Zolletikette. Die Österreicher hatten das berechnete Porto immer in gefälligkeitsgestempelten Marken in einem Tütchen der Sendung beigefügt. Diese Marken sind nie auf der Aufstellung für den Zoll erschienen.

Abwegig ist diese Problematik nicht. Sind von einer Briefmarkenversandstelle zuadressierte FDCs, für die ich im Abo bezahle, noch zollfrei oder muss die grüne Zolletikette aufgeklebt werden?

Und dann gibt es noch die echten Bedarfsbriefe, die auch einen gewissen Wert darstellen. Wir sollten nicht darauf herumreiten, sonst wird es in der EU schnell die Vorschrift geben, dass Auslandssendungen nicht frankiert werden dürfen.

Um wieder zu dieser "Briefmarke" zurückzukommen: die gehört aus dem Katalog gestrichen, und bestenfalls als Fußnote erwähnt.
 
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