Thema: Preussen: Wasserzeichen im Briefpapier
Postgeschichte Am: 22.05.2010 16:58:05 Gelesen: 8832# 3@  
@ Martinus [#1]

Das Zustandekommen des Wasserzeichens wird unterschiedlich beurteilt. Eine Überlieferung besagt, daß ein Lehrling bei der Herstellung von Büttenpapier den Papierbrei zu lange auf dem Sieb gelassen hätte und sich das Muster des Siebes auf dem Papier abgedrückt habe. Da er diesen "Ausschuss" bei der gesamten Produktion verursacht haben soll, sah sich der Papierhersteller der Überlieferung nach gezwungen, diese so an den Kunden weiter zu geben. Nachdem dieses "Muster" dem Käufer gefallen haben soll, habe sich nach und nach die Papierindustrie auf die von der Kundschaft gewünschten "Bildchen" im Papier eingestellt.

Wasserzeichen wurden als Muster, Buchstaben, Initialen der Papierfabrik und Abbildungen, zum Teil auch auf Wunsch des Bestellers hergestellt. Darunter waren auch Postreiter (bekannt z.B. aus Holland 1644 und Deutschland 1660). Die Vielfältigkeit dieser Wasserzeichen ist in der Lebensarbeit von Dr. C.M. Briquet, einem Schweizer, der bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts rund 50.000 dieser Zeichen gesammelt und in einem vierbändigen Werk (836 Seiten) veröffentlicht hat, zu erkennen.

Wer mehr zu dem bedeutensten Forscher auf diesem Gebiet erfahren möchte: http://de.wikipedia.org/wiki/Charles-Mo%C3%AFse_Briquet.

Um das Wasserzeichen darzustellen, kannst Du versuchen, das Blatt mit einer schwarzen Pappe oder Papier zu hinterlegen und einzuscannen. Von der Wässerung oder Verwendung von Benzin rate ich ab.

Gruß
Manfred
 
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