Thema: (?) (273) (278) Altdeutschland: Paketbegleitbriefe
Magdeburger Am: 24.05.2010 04:27:47 Gelesen: 216395# 30@  
@ faroe-fan [#29]

Guten Morgen Ralf,

der Brief ist aus 1868 bis 1871. Ein genaues Jahr läßt sich so für mich nicht feststellen. Der violette Packkammerstempel kommt von 1870 bis 1873 vor.

Das Franco bzw. Porto läßt sich während dieser Zeit allgemeinen folgendermaßen errechnen: Je Pfund 2 Pfennig je 5 Meilen, dabei gilt angefangene Pfunde sind als volle Pfunde zu rechnen und bei der Entfernung ist auf eine durch 5 teilbare Zahl aufzurunden. Das Ergebnis ist auf ein Vielfaches von 1/4 Groschen aufzurunden.

Um bei dem Paket(begleitbrief) zu bleiben, waren es 22 Pfund 1 Loth - ist aufzurunden auf 23 Pfund. Die Entfernung von 10 Meilen läßt sich durch 5 teilen - hier die 2. Entfernungsprogression.

Diese Zahlen nun einsetzen: 23 Pfund * 2 Pfennig * 2 (Entfernungsprogression) = 94 Pfennig = 7 2/3 aufgrundet = 7 3/4.

Der Brief wog unter einem Loth und blieb somit gebührenfrei.

Während der Preussenzeit, (mit Beginn der Zeit des Norddeutschen Postbezirkes wird es noch so sein), lief es folgendermaßen ab: Bei der Ankunft in Königsberg wurde der Brief mit dem Ausgabestempel versehen. Der Briefträger stellte diesen zu, (war kostenpflichtig - Bestellgeld). Der Empfänger nahm nun diesen Brief und ging zur Packkammer. Nach Vorlage des Begleitbriefes bekam er sein Paket. Der Packkammerstempel wurde als Bestätigung des Emfangs des Paketes abgeschlagen.

I. d. R. musste das Paket nach 3 Tagen abgeholt haben, ansonsten hätte es Packkammergeld gekostet.

Was genau versendet wurde, ist für mich leider nicht lesbar. "Eine große L...."

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf
 
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