Thema: (?) (1916) Handrollstempel, ungewöhnliche und seltene Beispiele
filunski Am: 26.09.2021 00:54:21 Gelesen: 269173# 1518@  
@ Journalist [#1517]

Hallo Jürgen,

schöner Handroller, danke fürs Zeigen!

Diese Handrollstempel der "Theodor Heuss" kann man öfters finden, die Qualität nicht immer so gut wie auf deinem Beleg.

Von mir heute mal wieder ein Handrollstempel, der vielleicht erst gar nicht als so ungewöhnlich auffällt, aber, wie ich meine durchaus einen zweiten Blick verdient.



MÜNCHEN BPA / ew vom 4.7.1963

Nun ja, ein Handroller vom Münchner Bahnpostamt. Davon gab es ja viele und bei einem solch großen Postamt waren die auch viel im Einsatz (und jetzt kann man durchaus ergänzen, und wurden auch viel im Papierkorb entsorgt :-()

Dieser hier ist aber nicht nur sehr schön und sauber abgerollt, sondern zeigt noch weitere Besonderheiten. Zum Stempeldatum waren bereits die damals neu eingeführten 4-stelligen PLZ gültig und die Normstempel waren weitestgehend ausgetauscht. Hier haben wir aber noch den "alten" Zweikreisstegstempel ohne PLZ. Bei den (Hand-) Tagesstempeln findet man so etwas nur selten, die wurden flächendeckend recht pünktlich ausgewechselt. Nicht ganz so schnell, zumindest die Handrollstempel beim Münchner BPA (und noch ein paar mehr). Um diesen "alten" Stempel noch etwas länger zu verwenden wurden auch die Postleitgebietszahl (13b) vor dem Ortsnamen und wohl auch die BPA Nr. 1 aptiert (entfernt).

Ursprünglich sah das so aus, wie auf diesem Musterabschlag aus dem Ablieferungsbuch der Fa. Braungardt:



(13b) MÜNCHEN BPA 1 / au vom 1.4.1949

Der Stempel mit UB "ew" dürfte von der UB-Logik her, wohl erst Mitte der 1950er Jahre ausgeliefert worden sein. Hatte also auch eine nur relativ kurze Verwendungsdauer, vor allem in der aptierten Version.

Viele Grüße,
Peter
 
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