Thema: (?) (267) Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing
DL8AAM Am: 27.05.2010 19:05:12 Gelesen: 583866# 36@  
Hallo,

ich wollte dieses interessante Thema mal wieder etwas reaktivieren.

Über die letzten 2 Monate versandte die schweizer Firma "Hapimag AG" aus Baar drei Werbeschreiben, sämtlichst unter Verwendung verschiedener PPI ("Gebühr-Bezahlt-Vermerke").



Beim dem ersten Brief (6. April 2010) fiel der "Tatbestand" des internationales Remailing mir erst auf, als ich mir den Absender auf der Rückseite näher anschaute ("Hapimag AG, Neuhofstrasse 8, CH-6349 Baar"). Da diese die einzige Rücksendeanschrift auf dem Umschlag ist, sollte nach meinem Verständnis die Verwendung der INFOPOST-Welle nicht korrekt sein, da gemäß den UPU-Regeln normalerweise bei einer eventuellen Nichtzustellbarkeit der Sendung keine Rücksendung in ein Drittland (ohne Nachgebühr) erfolgt (oder ?).

Meine Vermutung:

Das bemerkte wohl auch die Deutsche Post AG, bzw. der zuständige Mitarbeiter der die INFOPOST-Sendungen annahm, deshalb wurde wohl die zweite Charge, versandt ca. zwei Wochen später (21. April 2010), nicht wieder mit einer INFOPOST-Welle (bei gleicher schweizer Absenderangabe auf dem Umschlag), sondern mit einem abweichenden PPI versehen. Diese poststempelähnliche Variante war mir bisher übrigens nicht bekannt, hmmmm ;-) Da bei der DPAG alles gut deutsch durchgenormt sein dürfte, tippe/tippte ich hier auf auf eine (neue) "generelle Grundform" für Remailing-PPIs. Auch hier ist scheinbar, analog zur INFOPOST-Welle, ein kundeneigener Zudruck möglich.

Weiss jemand näheres zu diesem Frankiervermerk ?



Deutsche Post // "Port paye" PPI mit Absender Postfach 9999, 36243 Niederaula

Bei Niederaula handelt es sich um das "IPZ 2", das zweite Internationale Postverteilzentrum (IPZ 2) der DPAG, dass für das Einschleusen von internationalen Remailings ausländischer DPAG/DHL-Kunden für Sendungen nach Deutschland ("Direct Mail") zuständig ist. Das IPZ 2 sitzt genau in der Schlitzer Straße 50, 36272 Niederaula. Dort landen dann auch etwaige unzustellbare Rückläufer, die dort gesammelt und dem ursprünglichen Einlieferer weitergereicht werden. Zur Sammlung verwendet die DPAG verschiedene eigene Postfächer, wobei mir das Postfach 9999 bisher noch nicht bekannt war.

Als nächstes kam Anfang Mai der dritte Werbebrief (Datum auf dem Anschreiben: 5. Mai 2010). Hierfür wurde erneut der Umschlag von der zweiten Versandaktion verwendet, aber nun wurde per Tintenstrahler von der DPAG der allgemein bekannte und bisher übliche PPI (aber hier in einer rein deutschsprachigen Version) für DPAG Remailings über den "alten" gesprayt.



Deutschsprachiger ("Entgelt bezahlt") PPI der DPAG aus 36272 Niederaula mit Rücksendeadresse "Postfach 3001, 36243 Niederaula" und dem Zusatz "572708", wobei ich keine genauen Aussage über diese Zahl treffen kann. Meine Vermutung es handelt sich um eine Kennung für den Kunden/Absender, um die Rücksendungen schneller zuordnen zu können.

Weiss jemand näheres ?

Zu der Frage 'Warum die dritte Werbewelle diesen zusätzlichen Spray abbekam?' kann ich nichts sagen. Entweder ist der alte PPI nicht mehr "normgerecht", das Postfach inaktiv, der PPI mit "Port paye" zu international oder "sonstwas anderes" steckt dahinter.

Weiss hier vielleicht jemand näheres ?

Remailing macht wirklich richtig Spass und kostet dabei nicht viel. ;-)

Beste philatelistische Grüße aus Göttingen
- und immer ein Auge in den Werbemüll -
Thomas
 
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