Thema: (?) (267) Moderne Postgeschichte: Internationales Remailing
DL8AAM Am: 02.06.2010 18:15:53 Gelesen: 583246# 38@  
Heute möchte ich einmal ein ganz anderes Beispiel für ein internationales Remailing zeigen:

Postvertriebsstück (PVSt)



Adresslabel mit Frankiervermerk des österreichischen (Touristenwerbe-) Magazins "Osttiroler Bote" aus 9900 Lienz, mit der Zeitungskennzahl (ZKZ) "Y 54036".

54036 ist die titelidentifizierende ZKZ und identifiziert das Presseerzeugnis. Für was in diesem Fall das Y steht ist mir nicht ganz klar. Vielleicht handelt es sich um den "alten" Kennbuchstaben für die Erscheinungshäufigkeit, wobei dieser Kennbuchstabe seit 1995 aber nicht mehr vergeben wird. Altbestand? Weiterverwendung? Oder wird mit dem Y aus dem postalisch geforderten ZKZ das (alte?) (Post-)Vertriebskennzeichen (VKV bzw. PVK)? Diesen Terminus kennt aber die aktuelle Postbroschüre nicht (mehr?). Fehlverwendung?

Weiss hier jemand näheres ?

Interessanterweise wird hier ebenfalls nur eine ausländische Rücksendeadresse angegegeben. Nach meinem Verständnis nach erfolgt aber nur eine Rücksendung unzustellbarer Sendungen grundsätzlich (nachportofrei) nur innerhalb bzw. in das Einlieferungsland. Inwieweit bzw. ob mit Österreich eine abweichende bilaterale Regelung getroffen wurde, kann ich nicht sagen.

Weiss hier jemand näheres ?

Wenn ich mir die aktuellen Produktbroschüren der DPAG bezüglich der PVSt anschaue

"Postvertriebsstück: mit perfekter Logistik vom Verlag zum Leser " auf http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/p/presse_distribution/postvertriebsstueck_2010.pdf sowie
"Presse Distribution Handling: Alles klar zum Versand" auf http://www.deutschepost.de//mlm.nf/dpag/images/p/presse_distribution/103704_07_handling_06.pdf

fällt auf, dass die dort niedergelegten Anforderungen an den Frankiervermerk nicht ganz eingehalten werden?

Es heisst dort, dass der Frankiervermerk für PVSt zwingend u.a. folgende Teile aufweisen muss:

– Bezeichnung der Sendungsart ("Postvertriebsstück" oder "PVSt")
– Vermerk "Entgelt bezahlt",
– Vermerk "Deutsche Post AG"
– Abbildung des "Posthorns",
– Zeitungskennzahl (ZKZ) des Presseerzeugnisses.
– Alternativ zu dem Vermerk "Entgelt bezahlt, Deutsche Post AG" kann die Wort-Bild-Marke ("Deutsche Post AG plus Posthorn") aufgedruckt werden. Wird die Wort-Bild-Marke verwendet, entfällt dieser Vermerk.

Also fehlt das Posthörnchen ?

Aber scheinbar sieht es die Post dabei nicht wirklich ganz so genau? Eine schnelle Durchsicht meiner PVSt-Belegsammlung förderte gleich etliche (aktuelle) Labels ohne das geforderte Posthorn zu Tage.

Hier einmal eine Frage an die Spezialisten, wie ist die Position der "offizielle" Philatelistenszene in welcher Form diese PVSt-Frankiervermerke gesammelt werden bzw. "zu sammeln sind"? Idealerweise natürlich das gesamte Presseerzeugnis, aber das ist vom Umfang eigentlich nach nicht wirklich sinnvoll. Also "nur" die gesamte Seite mit dem Label oder reicht ein Ausschnitt mit dem Label und den Frankiervermerk (so wandern diese derzeit in meine Sammlung) ?

Gruß
Thomas

Ach übrigens, passt zwar nicht in das Thread internationales Remailing, aber zum Thema PVSt. Alternativ zu den "alten" Frankiervermerk "Entgelt bezahlt, Deutsche Post AG" bietet die Post neuerdings für ihre Kunden die Verwendung einer an die INFOPOST angelehnte Form der Frankierwelle (" PRESSEPOST-Welle") an:



Wenn ich etwas Zeit finde werde ich mal versuchen zu dem Teilaspekt der modernen Philatelie ("Pressepost" bzw. "PVSt" und "PSdg") einen eigenen Thread eröffnen, oder?
 
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