Thema: Infopost = Sammelwürdig ?
DL8AAM Am: 03.06.2010 13:55:35 Gelesen: 177346# 34@  
@ petzlaff [#33]

Unter "Imitation einer Briefmarke" verstehe ich "Imitation einer postgültigen Briefmarke". Das ist hier nicht gegeben -

also grundsätzlich erst einmal ohne mögliches kriminelles Potenzial zum Schaden der Post, welches ja durch den

"Imitationsparagraphen" minimiert werden soll. Insofern also kaum als grenzwertig zu verstehen.

Hallo Stefan,

so ganz "nicht grenzwertig" sehe ich die Imitation einer echten Briefmarke - zumindest hinsichtlich der DPAG Bestimmungen zum Kundenzudruck - nicht. Schaue Dir mal den Auszug aus dem Postregelwerk zur INFOPOST (siehe zweites Bild im Beitrag [#30]) an. Dort steht "Ihr eigenes Motiv darf keine Briefmarke imitieren" und als Beispiel ("Abb. 1") wird ein "gezacktes Etwas" gezeigt, die nicht einmal entfernt mit einer postgültigen Briefmarke der DPAG zu verwechseln sein sollte. Sondern wohl eher nur "prinzipiell" einer möglichen Briefmarken"grundform" ähneln könnte. Mich als Sammler erinnerte die auf den ersten Blick entfernteste einer Ausgabe der spanischen Juan Carlos Kopf-Dauermarkenserie, aber nur sehr entfernt. Wenn die "Abb. 1" schon nicht gestattet ist, dann sollte erst recht eine 1:1 "Imitation" einer - zwar nicht mehr postgültigen, aber - immerhin wirklich echten Briefmarke unter das "Du, Du - Das darfst Du aber nicht" der Post fallen?

Ebenso die Zahlenangabe "3" (siehe "Abb. 2" aus der genannten Postbestimmung), wobei 3 Cent als aktueller Portowert eher unwahrscheinlich sein dürfte. "3" könnte also fast schon wieder i.O. gehen, wenn sie nicht hier einem tatsächlichen (sprich ursprünglichen) Portowert widerspiegeln würde, aber ?

"Sensation" ? Nö, na klar ist das keine. Der Beitrag sollte nur zeigen, dass auch diese Frankiervermerke - als Teilaspekt der modernen Postgeschichte - trotzdem Aufmerksamkeit verdienen und nicht nur dazu dienen, die Jugendgruppe des dörflichen Turnvereins mit wertvollem Altpapier zu versorgen. ;-)

Man sollte auch diese (heute noch langweiligen) Alltäglichkeiten beachten.

Schöne Schmankerl zum Auflockern einer Sammlung sind sie allemal (hier vielleicht sogar einer DR-Sammlung). Insbesondere ist auch eine philatelistische Beschäftigung mit diesen Frankiervermerken (noch) relativ einfach möglich. Ideal für Einsteiger. Viel kostenloses Belegmaterial und die entsprechende Literatur (der Post) mit dem nötigen Hintergrundmaterial wird gleich mitgeliefert. In 150 Jahren wird's dann schon etwas enger. Auch werden die Belege dann viel viel teurer in der Anschaffung. Bestimmt kostet eine schöne INFOPOST-Welle aus 2010 im Jahr 2160 dann schon (umgerechnet) 1,50 € oder gar 2 €. ;-)

Und wenn wir hier wirklich nur Sensationen vorstellen dürften, wäre das Forum um einiges ärmer.

Dass man, wenn man ein Thema bzw. die dahinter stehenden "Regeln" vorstellen will, dieses einfacher an auffälligen Besonderheiten oder Abweichungen festmacht, ist vielleicht ein kleine Unsitte. Meine aber, es wird in diesen Fällen klarer, als wenn man lediglich nur eine "Normalität" wie diese zeigt:



Obwohl auch diese prinzipiell die Aufmerksamkeit des "guten" Philatelisten verdient! Ich erinnere mich an mein erstes Semester Geologie, erster Geländetag, der Proff' schickte uns in einen Aufschluß (d.h. "Steinbruch" für normale Leute), wir sollten einfach "nur" mal ein paar Proben einsammeln und ihm zeigen. Natürlich kamen alle (ausschließlich nur) mit auffälligen Besonderheiten und Fossilien zurück, keiner mit einem Belegstück, der das ganz "normale" Gestein repräsentierte, grauer, feinstkörniger, homogener Muschelkalk, "langweilig" eben. Dicke Mecker vom Chef, Lektion gelernt? Hmmm, scheinbar doch nicht. ;-) Finde die Auffälligkeiten (nicht "Sensationen") weiterhin trotzdem schöner. ;-))

Und was "Sensationen" angeht, ist dieser Begriff - zumindest seit die das AG im Postnamen tragen - bei postalischen Produkten, "Auffälligkeiten" sowie philatelistischen "Schnickschnack" o.ä. sehr relativ anzusehen. $$$ ;-))

Gruß
Thomas
 
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