Thema: Deutsches Reich Oberschlesien:Typen- und Farbunterscheidung
Stefan Am: 03.06.2010 17:15:21 Gelesen: 21021# 4@  
@ StrawberryFields

1) Zu Oberschlesien Michel-Nr. 13 - 29: Beim genauen Untersuchen (klingt im Bezug auf Marken wohl etwas lächerlich - mir fällt nur leider kein anderes Wort in Moment dafür ein ..:)) habe ich Farbunterschiede festgestellt. Meine Frage nun: Sind solche Farbunterschiede bei diesen Marken "normal" oder werden Sie nach Farbunterschieden differenziert (möglicherweise Michel-Nr. 13 a und Michel-Nr. 13 b oder ähnlich)?

Es existieren Farbunterschiede, die teilweise auch im Michel-Spezial gelistet sind. Im Einzelfall kann man aus Farbunterteilungen a und b teilweise nach die weitere Unterteilung aa bzw. ab machen. ;-)

Dies hängt mit den Auflagen der Mi-Nr. 13-29 zusammen; teilweise wurde über 2 Jahre nachgedruckt - je nach Bedarf.

2) Zu Oberschlesien Michel-Nr. 1 - 11 folgendes: Habe einige Marken dieser Ausgabe, die der Vorbesitzer (also kein Prüfer) mit verschiedenen "Kürzeln" bezeichnet (a oder b oder Type I, II, III). Gibt es bei dieser Ausgabe verschiedene Typen?

Bei der Mi-Nr. 1-9 existieren für die Werte zu 10 Pf und 20 Pf Plattenfehler, die regelmäßig im Bogen über die gesamte Auflage hinweg vorkommen. Die Plattenfehler sind als soche im Michel-Spezial gelistet. In den beiden genannten Fällen kann man auch von Typen sprechen. Für die Ausgabe Mi-Nr. 1-9 existieren auch weitere Plattenfehler, wovon einige im Michel-Spezial stehen.

Für die Mi-Nr. 10-12 und 10F wurden zur Herstellung der Aufdruckplatte verschiedene Aufdrucklettern verwendet. Daraus resultieren auch die verschiedenen Aufdrucktypen, die im Michel-Spezial gelistet sind. Für den Überdruck wurden die Mi-Nr. 6 (20Pf) und 9 (5Mk) verwendet; beide Urmarken weisen Plattenfehler auf, die bei den Aufdruckmarken selbst auch vorkommen. Während des Überdruckes entstanden auch Beschädidungen in der Aufdruckplatte, die bei den Überdruckmarken zu finden sind (Bsp. Wertangabe "Pi." statt "Pf."). Hinzu kommen noch Aufdruckfehler (Doppeldrucke, Kopfsteher, etc.), die auch im Michel-Spezial gelistet sind.

Nachfolgend einige Beispiele der Mi-Nr. 10-12 und 10F, die ich auf die Schnelle gefunden habe:


Oberschlesien Mi-Nr. 10, verschiedene BPP-geprüfte Aufdruckfehler


Oberschlesien Mi-Nr. 10F, Type IIa (BPP-geprüftes, echtes Stück)


Oberschlesien Mi-Nr. 10F, Aufdruckfälschungen mit den Typen
Ia; IIa
IIIa; IIIb; IIIAa
IVa und IVb



Oberschlesien Mi-Nr. 11VI


Oberschlesien ähnlich Mi-Nr. 11XI, senkrecht verschobener Aufdruck


Oberschlesien Mi-Nr. 11a, waagerecht verschobener Aufdruck


Oberschlesien Mi-Nr. 11aU, 2x Type IVa


Oberschlesien Mi-Nr. 12a mit den Typen
12aIa; 12aIIa
12aIIIa; 12aIIIb; 12aAIIIa; 12aBIIIa
12aIVa; 12aIVb und
12aVa


Im Zusammenhang mit meiner Anfrage erhoffe ich mir natürlich auch Tips zu entsprechender Literatur. :)

Als absolute Grundlage ist für das Sammelgebiet Abstimmungsgebiet Oberschlesien der Michel Deutschland Spezial-Katalog (Band 1) notwendig. Eine gebrauchte Ausgabe aus den letzten 10 Jahren (ab Euro-Währung) reicht für den Anfang. Als Fachliteratur sind das Handbuch der ehemaligen Arbeitsgemeinschaft Oberschlesien und die Rundbriefe (1966-1990) sehr empfehlenswert. 1990 schloss sich die ArGe Oberschlesien der ArGe Deutsche Ostgebiete an. Seither wird auch in deren Rundschreiben Neues veröffentlicht.

Seit ca. 2009 existiert eine Interessensgemeinschaft Oberschlesien, die vom BPP-Prüfer dieses Gebietes, Herrn Gunnar Gruber (Radolfzell) ins Leben gerufen wurde. Kürzlich erschien der 6. Rundbrief mit Neuigkeiten / neuen Forschungsergebnissen aus diesem Gebiet.

In den letzten Jahren wurden einige Fachbücher von Herrn Gruber veröffentlicht, die ebenfalls lesenswert sind.

Gruß
Pete
 
Quelle: www.philaseiten.de
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