Thema: Philaseiten Auktion voll ?
drmoeller_neuss Am: 26.10.2021 14:00:20 Gelesen: 4524# 21@  
Zunächst ein Zitat von den "offiziellen" Seiten des Betreibers: "Die Internetseite http://www.Private-Philaauktion.de, kurz PPA genannt, ist ein für Sammler kostenfreies Angebot ..."

Die Absicht der "Privaten Phila Auktion" (ppa) war und ist es, eine Plattform von Sammlern für Sammler zu schaffen und keine kommerzielle Verkaufsplattform. Natürlich kann man argumentieren, dass auch viele Händler und Berufsphilatelisten begeisterte Sammler sind.

Da die "Private Phila Auktion" nicht in der Unterwelt unterwegs ist, müssen wir auch einen Blick auf die Gesetzeslage werfen. Es gibt keine scharfen Kriterien, wo der gelegentliche "Privatverkäufer" aufhört und der gewerbliche Handel anfängt. Jeder Einzelfall muss in seiner Gesamtheit betrachtet werden. Gerichte haben aber in ihren Entscheidungen bestimmte Schwellenwerte festgelegt. Ab 20 Verkäufen im Monat wird ein gewerbliches Handeln unterstellt. Als gewerblicher Anbieter hat man einige Pflichten zu erfüllen, es müssen ein Impressum mit ladungsfähiger Adresse und eine Widerrufsbelehrung nach dem Fernabsatzrecht vorhanden sein. Als reine Plattform für private Anbieter stellt die "Private Phila Auktion" entsprechende Seiten nicht zur Verfügung, was gewerbliche Anbieter auf der "Privaten Phila Auktion" de-facto ausschliesst.

Die derzeitige Rechtsprechung würde bei einer Verkaufsquote von etwa 25 Prozent und zwei Auktionen pro Monat ein sinnvolles Limit von 50 Artikeln pro Auktion und Anbieter bedeuten. Nun kann man argumentieren, dass nicht jeder Anbieter alle Auktionen bedient. Daher halte ich ein Limit von 100 Losen pro Anbieter und Auktion für sinnvoll, mit dem Hinweis, dass ein Anbieter, der das ausnutzt und gut verkauft, als gewerblich eingestuft werden dürfte.

Wie sieht die Realität aus? Ich habe einmal die letzten zwei Auktionen und die kommende Auktion betrachtet (siehe Grafiken). In allen drei Auktionen bieten zwischen 50 bis 60 verschiedene Mitglieder an. Etwa ein Viertel dieser Anbieter zeichnen für zwei Drittel aller Lose verantwortlich, ein einzelner Anbieter trägt zu einem Viertel aller angebotenen Lose bei.

Ein Limit auf 100 Lose würde nur zwei bis drei Anbieter treffen, aber ein Drittel mehr Platz für alle anderen schaffen.

Unabhängig davon ist die Frage nach dem Mindesteinstellwert. Ich halte ein Euro für zu niedrig, weil der Arbeitsaufwand für beide Seiten in keinem Verhältnis zum Wert der Ware steht. Dazu kommen die Portokosten, die ein Vielfaches des Warenwertes betragen. Dieses Problem kann aber durch Mehrfachkäufe entschärft werden, die aber bei Auktionen nicht immer gelingen, wenn man nicht zum Zuge kommt. Bei Belegen besteht häufig Interesse an bestimmten Stempeln oder Laufwegen, einzelne Sammler sind dafür auch bereit, den übrigen Aufwand hinzunehmen.

Meine Änderungsvorschläge habe ich damit hoffentlich gut begründet:

1. Maximal 100 Lose pro Anbieter und Auktion (diese Zahl kann ggf. noch gesenkt werden, wenn trotzdem nicht alle Anbieter zum Zug kommen).
2. Erhöhung des Mindestausrufpreis pro Los auf zwei Euro pro Los.
3. Möglichkeit, Lose direkt zum "Sofort-Kaufen" in die Rücklosliste einzustellen (diese sollte dann zweckmässigerweise umbenannt werden, z.B. in "Sofort-Kaufen-Liste"). Hier können die Limits anders gestaltet werden, zum Beispiel kann der Mindestausrufpreis pro Los bei einem Euro belassen werden und die Maximalzahl der Lose pro Anbieter höher angesetzt werden.




In den Diagrammen sind nur die Anbieter aufgetragen, die mehr als 40 Lose in der jeweiligen Auktion anbieten.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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