Thema: Altdeutschland Bayern: Briefe erklären
bayern klassisch Am: 29.10.2021 09:14:26 Gelesen: 151414# 744@  
Liebe Freunde,

meine Mini-Sammlung "1851" hat Zulauf bekommen - und nicht uninteressanten, wie ich finde.



Ein Brief aus Nördlingen wurde am 18.3.1851 an das löbliche Schultheißenamt in Mögglingen bei Schwäbisch Gemünd frankiert abgesandt, wo er ausweislich des blauen Gmünder Stempels am Folgetag auch ankam.

Der Absender zahlte 2 Kreuzer für Bayern (und Nördlingen lag ja direkt an der bayer. Grenze zu Württemberg) und 4 Kreuzer für die Wegstrecke bis Schwäbisch Gmünd.

Abgesehen von der Stempelfehleinstellung in Nördlingen, die uns einen 3.18. vorgaukelt, wobei es natürlich auch damals schon keine 18 Monate gab, hätte der Brief, der immer noch als Basis den Altpostvertrag Bayerns mit Württemberg von 1809 hatte, auch im nahen Bopfingen aufgegeben werden können, von wo aus er nur 4 Kreuzer total gekostet hätte. Bekanntlich fuhr die bayerische Postkutsche über Nördlingen bis Bopfingen kostenlos, wie umgekehrt die württembergische Postkutsche (damals noch unter Thurn und Taxis) kostenlos für bayer. Empfänger bis Nördlingen fuhr. Aber das Sparpotential von nur 2 Kreuzern war unserem schwäbisch-bayerischen Absender wohl zu gering, um derartige Überlegungen anzustellen; hätte er es aber so gemacht, wären wir um den Genuß eines Unikats gekommen, nämlich den einzigen Brief Bayerns aus dem 18. Monat des Jahres 1851.

Liebe Grüsse von bayern klassisch
 
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