Thema: BDPh Hauptversammlung: Vorstandswahl / jeweils 3 Euro mehr Beitrag ab 2023 und 2024
drmoeller_neuss Am: 12.11.2021 21:13:38 Gelesen: 8811# 30@  
@ TeeKay [#29]

Wenn der Verband die Sammler nur als Melkvieh sieht, ist die Strategie nachzuvollziehen: der Schatzmeister schlägt eine Beitragserhöhung vor, die unverschämt ist und in der Höhe gar nicht gebraucht wird. Dann lässt man sich wie auf dem türkischen Basar auf eine niedrigere Summe herunterhandeln. Das kann man als "harten Kompromiss" und "sozial ausgewogen" den Fußvolk noch gut verkaufen.

Warum wird das Pferd nicht von hinten herum aufgezäumt?

Welche Leistungen soll der BDPh anbieten und wieviel Geld braucht er dafür?

Unter Leistung verstehe ich nicht das Anmieten überdimensionierter Büroräume oder eine aufgeblähte Verwaltung. Natürlich sind bestimmte Strukturen notwendig, aber sie müssen sich am gegenwärtigen Bedarf und nicht an der Vergangenheit orientieren.

Als erstes müssen alle Schattenhaushalte und Einnahmenquellen offengelegt werden. Zum Beispiel bekommt der Verband eine jährliche Zuwendung von der Stiftung Philatelie. Im Jahre 2020 waren es 130.000 Euro [1]. Das Geld fällt nicht vom Himmel, sondern ist von Sammlern aufgebracht worden, die sich die Zuschlagsmarken zugunsten der Philatelie bei der Post gekauft haben.

Die Zeitschrift "Philatelie" erwirtschaftet einen operativen Gewinn, der in einer verbandseigenen Gesellschaft versteckt wird. Auf der Ausgabenseite fallen nur die Versandkosten an. Jedes Mitglied kann bereit jetzt entscheiden, ob es die "Philatelie" als Druckausgabe oder elektronisch bekommen möchte. Die Versandkosten könnten den Mitgliedern weiterbelastet werden, die weiterhin Postversand wünschen.

Viele Ideen kosten nicht viel in der Umsetzung.

Nur ein Beispiel und eine Idee: Es gibt Philatelisten, die Handbücher schreiben und sich nicht von einem Verlag abhängig machen wollen. So plant der bekannte Sachsen-Spezialist Jürgen Herbst ein Handbuch, das auch in der technischen Verarbeitung einen hohen Qualitätsstandard erfüllen soll. Jürgen Herbst hat in stampsx das Projekt vorgestellt und veranschlagt den Verkaufspreis für sein etwa 1000-seitiges Handbuch ganz grob mit 300 Euro. Es muss nicht gleich um eine finanzielle Förderung gehen, der Autor und die Käufer können sich das Buch leisten. Sachsen ist schliesslich kein billiges Sammelgebiet, dass man mit Groschenmarken aufbauen kann. Aber ein Verband kann den Autor organisatorisch unterstützen.

Warum kann der BDPh nicht für solche Autoren als Anlaufstelle dienen? D.h. das Buchprojekt wird in der "Philatelie" und auf den Webseiten vorgestellt und interessierte Sammler können sich direkt für die Neuerscheinung vormerken lassen. Der Verband sammelt die Adressen der Subskribenten ein und stellt sie dem Autor zu Verfügung, der dann die Auflage entsprechend festsetzen kann.

[1] https://www.philatelie-stiftung.de/wp-content/uploads/sites/16/2021/08/Rechenschaftsbericht-2020.pdf
 
Quelle: www.philaseiten.de
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