Thema: Michel-Preisentwicklung Deutschland
opti53 Am: 15.11.2021 18:16:32 Gelesen: 1326# 1@  
Hallo,

amgeregt durch mehrere Diskussionen hier im Forum, in denen ständig der Preisverfall der deutschen Marken in den Michel-Katalogen beklagt wird, habe ich mal alle bei mir noch verfügbaren Kataloge zusammengesucht und eine Übersicht über ausgewählte Sätze und Marken des Sammelgebiets Alliierte Zone erstellt.

Das Ergebnis war auch für mich überraschend. Mein aktuell ältester Katalog ist von 1982. Da gibt es Sätze und Einzelmarken, die damals praktisch keinen Wert hatten, und heute 20fach bis über 50fach höher notieren. Selbst wenn man davon ausgehen muss, dass die Verkaufspreise heute niedriger gegenüber Michel sind als damals, ist immer noch eine ordentliche Wertsteigerung gegeben.



Im ersten Beispiel der 1. Kontrollratsserie hat sich der Wert gebraucht von 1982 mit € 3,58 auf € 80,00 in 2017 entwickelt. Der größte Preissprung liegt in meiner Tabelle zwischen 1988 und 1999. Leider fehlen mir da die entscheidenden Zwischenschritte. Klar erkennbar ist, dass der Preisanstieg nichts mit der Umstellung auf Euro zu tun hat.

Wenn man dagegen Block 12 betrachtet, der für damalige Verhältnisse einen sehr hohen Wert hatte, sieht man eine leichte Abnahme der Preise. Eigentlich ist dieser Block als wertstabil anzusehen.

Das muss aber nicht immer für (teure) Blocks zutreffen. Der Freiburg-Block ist so ein Beispiel. 1982 gestempelt noch mit 2000 DM (1022 €) steht er seit einiger Zeit nun mit € 280 im Katalog.

Ich denke, dass die gezeigten Beispiele die Diskussion um ständigen Preisverfall etwas relativieren. Interessant war für mich noch zu sehen, dass es die A956 Anno '82 noch gar nicht gegeben hat. Da wurde nur zwischen 956a und 956b unterschieden. Diese Nummern gibt es zwar heute noch, aber die ursprüngliche 956b ist zur A956 geworden, und man hat noch eine Farbvariante b dazwischen geschoben. Alles alles sehr interessant, oder?

Viele Grüße

Thomas
 
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