Thema: Briefmarkenflut, Nutzungsrückgang, Sammlerschwund - Aussichten der Philatelie
uli Am: 22.11.2021 10:03:55 Gelesen: 6612# 17@  
@ filunski [#16]

Ich scheine in einer anderen Blase zu leben ...

In den beiden Postfilialen in meiner Nähe (beides Anhängsel des lokalen Einzelhandels) arbeiten idR. ausschliesslich Männer (Damen nur als Urlaubsvertretung) und grummelig ist dort eher das Personal (ich würde gerne mal ein Foto schießen und posten). Dort gibt es auch schon seit min. 3 Jahren keine nassklebenden Sondermarken mehr, nur ein paar "Rollen-Blümchen" und hauptsächlich Selbstkleber und Label. Ganz ähnlich sah es auch an meinem vorherigen Wohnort aus.

Bzgl. der "gern verwendeten Briefmarken": Ich arbeite im Input-/Outputmanagement eines großen deutschen Konzerns. Dabei habe ich u.a. Einblick in den Posteingang, der im Normalfall zwischen 20.000 und 50.000 physische Briefe pro Tag beträgt. Es ist deutlich feststellbar, dass ...

... die tägliche Briefmenge im Posteingang kontinuierlich abnimmt, obwohl die Anzahl aller Kommunikationskontakte im Konzern zunimmt;
... die Menge der mit Briefmarken frankierten Briefe schneller abnimmt als die Briefmenge insg.; ich sehe zunehmend Label und Freistempler und vor allem steigt der Privatpostanteil (DVS, früher PostCon) bei der Firmenpost;
... die Menge der elektronischen Kommunikation (hauptsächlich email und Portal) spürbar zunimmt, vor allem in der B2B-, seit 3 Jahren stark zunehmend auch in der B2C-Kommunikation - und das ist sicher erst der Anfang einer absehbaren Entwicklung.

Das alles trifft in weiten Teilen auch auf meine private Kommunikation zu. Ich kann mir - nicht nur deshalb - die Zukunft gut so vorstellen, wie im Eröffnungsbeitrag beschrieben, auch wenn ich Details vielleicht etwas anders sehe.

Gruß
Uli
 
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