Thema: (447)Datamatrixcode auf allen Briefmarken ab 2021 - Digitalisierungsoffensive
Journalist Am: 25.11.2021 10:38:50 Gelesen: 68614# 296@  
Hallo an alle,

wie weiter oben und an anderer Stelle schon berichtet wurde, kann man nun über den Datamatrixcode die Auflage auslesen. Dabei handelt es sich aber nur um die jeweilige Gesamtauflage, die nicht weiter unterteilt ist, welche Druckerei was tatsächlich gedruckt hat, aber hier gibt es doch gewisse Möglichkeiten, weitere Details festzustellen.

Dies soll am Beispiel der Marke mit der Maus näher erläutert werden.

Diese Marke wurde naßklebend in der Bundesdruckerei mit einer Auflage von 4,07 Millionen Stück gedruckt (laut Ausleseprotokoll).

Weiter ist bekannt, das die auch als Markenset erschienene Marke sowohl bei der Bundesdruckerei als auch bei Bagel gedruckt wurde. Hier kann man beim Auslesen feststellen, das hier insgesamt 62,7 Millionen Marken gedruckt worden sind.

Eine genaue Aufschlüsselung aber, wie viele nun bei welcher der beiden Druckereien gedruckt wurden, geben die Daten so nicht her. Dies ist aber mit etwas Fleißarbeit doch möglich, relativ einfach festzustellen. Der Autor hat dafür 145 Gramm Kiloware der Marke mit der Maus erworben und diese genauer untersucht.

Über das Scannen der Marken erhält man ja zum einen die laufende Nummer sowie die Druckerei.

Nun muss man nur noch stichprobenartig eine Anzahl von Marken scannen und mit etwas Glück erhält man dann schon eine relativ gute Aussage.

Zuerst wird auf alle Fälle ein Nummernbereich für die naßklebenden Marken reserviert. Das Scannen bestätigt diese Aussage, gefunden habe ich beispielsweise eine naßklebende Marke mit der Nummer 4.217.589

Bezüglich der selbstklebenden Marken von der Bundesdruckeri war die niedrigste Nummer hier

7.765.614 und die höchste Nummer 34.925.600

Bezüglich der selbstklebenden Marken von Bagels war die niedrigste Nummer hier

43.167.680 und die höchste Nummer 75.208.827

Gleichzeitig konnte hier überprüft werden, ob die zusätzlich vorhandenen Rasterunterschiede sich im Laufe der Produktion geändert haben könnten oder ob diese nahezu identisch unabhängig von der Stelle aus der Produktion eindeutig sind.

Dazu hier auch noch mal entsprechende USB-Mikroskopaufnahmen von den wesentlichen Unterschieden beim Raster:



Dies ist zum einen die Zunge der Ente und zum anderen die violetten Flecken, die bei der Bundesdruckerei flächig gedruckt sind, während sie bei Bagels gerastert sind. Bei obigen Bildern ist immer links die Bundesdruckerei und rechts Bagels zu sehen.

Die Analyse zeigt, das dieser Rasterunterschied über die gesamte Produktion hin nahezu konstant geblieben ist und das dieses Kriterium eindeutig zur Unterscheidung der beiden Druckereien heran gezogen werden kann - Michel müsste hier also auch eine entsprechende Unterscheidung erfassen.

Bildet man nun einfach die Differenz bezüglich der höchsten gefundenen Nummer und der niedrigsten Nummer so ergibt sich, das

die Bundesdruckerei mindestens 27,15 Millionen Stück gedruckt hat

und das Bagels hier etwas mehr 32,0 Millionen Stück gedruckt hat

>> zusammen ergibt das relativ genau die Gesamtmenge in Höhe von 59,15 Millionen Stück

Man kann also zukünftig relativ einfach mit wenig Aufwand aus der Kiloware eine relativ gute Abschätzung machen, welche Druckerei bei einem gesplitteten Druckauftrag, welche Teilmengen gedruckt hat.

In einem zweiten Teil werde ich separat diesbezüglich auch auf die Genauigkeit der Positionierung des Datamatrixcodes und dessen vermutlicher normaler Schankungsbreite näher eingehen.

Soweit für heute zu diesem Thema - viele Grüße

Jürgen
 
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