Thema: Neuheiten aus Deutschland
Brigitte Am: 03.12.2021 07:07:08 Gelesen: 213310# 587@  
Sonderpostwertzeichen
Thema: „150. Geburtstag Otto Braun“

Otto Braun kam am 28. Januar 1872 in Königsberg zur Welt. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er das Druckerhandwerk und trat als Sechzehnjähriger in die verbotene Sozialistische Arbeiterpartei Deutschlands (SAP) ein, die sich ab 1890 Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) nannte. Er wurde zum Vorsitzenden des Arbeiter-Wahlvereins Königsberg gewählt, stieg 1898 zum SPD-
Vorsitzenden Ostpreußens auf und zog 1902 in den Königsberger Stadtrat ein. Im November 1903 wurden er und einige andere SPD-Mitglieder des Schmuggels anarchistischer Schriften, der Geheimbündelei und Beleidigung des russischen Zaren beschuldigt. Braun saß mehrere Monate in Untersuchungshaft, bis das Landgericht ihn im Juli 1904 freisprach.

Danach übernahm er in der SPD erstmals auch Funktionen auf Reichsebene. Ab Sommer 1913 war er Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses, 1918 übernahm er das Amt des preußischen Landwirtschaftsministers. Im Januar 1919 wurde Braun für die SPD in die verfassunggebende Deutsche Nationalversammlung (auch: Weimarer Nationalversammlung) gewählt und zog im Jahr darauf in den Reichstag ein. Im März 1920 trat Otto Braun schließlich das Amt des preußischen Ministerpräsidenten an. Mit der Deutschen Zentrumspartei (DZP) und der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) bildete er eine stabile Regierung, mit der er, abgesehen von zwei kurzen Unterbrechungen, zwölf Jahre lang die Politik in Preußen bestimmte.

Braun vertrat humanistische Grundwerte, erwarb sich aber aufgrund seines autoritären Regierungsstils den Beinamen „roter Zar von Preußen“. Unter seiner Regierung galt Preußen als „Bollwerk der Demokratie“ im Deutschen Reich. Im Juli 1932 wurde Braun durch den sogenannten Preußenschlag, die Absetzung der Regierung per Notverordnung, aus dem Amt gedrängt. 1933 floh er vor den Nationalsozialisten in die Schweiz. Dort starb er am 15. Dezember 1955 im Alter von 83 Jahren. Um an ihn und seine Verdienste zu erinnern, erscheint das vorliegende Sonderpostwertzeichen.





Ausgabetag: 03.01.2022
Wert (in Euro Cent): 100 Cent
Motiv: Porträt von Otto Braun auf leuchtend rotem Grund
Bild: © bkp / Geheimes Staatsarchiv,
SPK nach einem Wahlplakat von Friedrich Ahlers
Entwurf Postwertzeichen und Stempel: Professor Florian Pfeffer, Bremen
Druck: Mehrfarbiger Offsetdruck der Bagel Security-Print GmbH & Co. KG, Mönchengladbach auf gestrichenem weißem und fluoreszierendem Postwertzeichenpapier DP 2
Größe Postwertzeichen: 55,00 x 30,00 mm
MiNr. 3660
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/2132
https://www.philaseiten.de/beitrag/282495