Thema: (?) (802) (816) Moderne Postgeschichte: Konsolidierer und deren Kodes
DL8AAM Am: 04.12.2021 02:09:36 Gelesen: 247687# 717@  
@ Araneus [#716]

Das ist eine interessante Hypothese. Zumindest passte die Zuordnung der 4. Stelle im 4SCC-Barcode mit der textlichen Darstellung der Konsolidierkennzeichnung in den "einigen 100" Belegen, die ich die letzten Wochen gesehen habe (mit der einen oben gezeigten Ausnahme, in der aber der 4SCC-Barcode und der "Text" durch zwei unabhängigen Durchläufen stammen, da sie sich überlappten).

Nun sind wir wieder bei den beiden wichtigsten Fragen bezüglich Deutsche Post InHaus Services angekommen. Zum einen zu den Standorten (wo stehen die FRANKIT-Geräte) und zum anderen, was bedeutet die Ziffer vor dem K4000 in der textlichen Kennzeichnung.

Irgendwie kann ich mir nicht so recht vorstellen, dass DPIHS (innerhalb eines Briefzentrum-Einzugsbereichs) die Geräte dezentral betreibt. Für mich ist es sehr viel wahrscheinlicher, dass deren Frankierdienste eher zentraler organsiert sind. Die Frage ist auch, wie viele dezentrale Standorte betreibt IHS überhaupt. Früher nutze IHS ja sogar öfters eigene Klischees mit der Adresse des "Dienstleistungszentrums" und da kann ich nicht erinnern, dass die je zeitgleich verschiedene Standorte innerhalb einer Briefzentrumregion hatten. Vielleicht einsammelnde, zuarbeitende und sogar (teil-) vorbereitende (Unter-) Standorte, aber für die BZ-ableitungsrelevanten Dinge dürfte ein zentraler Standort zuständig sein. Denn das was abgeleitet wird, sollte eher aus einem Guss sein und da macht es für mich wenig Sinn, dass hierfür "Prozesse" an verschiedenen Orten (womöglich mehrfach bzw.) doppelt vorgenommen werden. Das wird auch von der Beobachtung untermauert, dass ein Gerät ja für viele Absender eingesetzt wird, die oftmals "weit verstreut" in der gesamtem BZ-Region ihren Sitz haben. Wenn die Geräte dezentraler eingesetzt werden, würde ich erwarten, dass auch die Absenderorte eines bestimmten Geräts räumlich konzentrierter sind.

Aber das ist alles nur eine Vermutung. es ist schon interessant, dass DPAGs "InHaus Services" so unter dem Radar der Postgeschichtler aktiv ist, dass man hier absolut nichts substantielles liest oder hört, obwohl ja etliche forschende, moderne Postgeschichtler einen direkten Draht zur DPAG haben oder gar bei der DPAG beschäftigt sind. Und diese Infos sollten ja alles auch keine wirklich sensiblen Betriebegeheimnisse sein.

Nur am Rande: Der Betreiber "Deines" Geräts 1D200005C0 ist ja noch nicht bekannt. Das gilt ebenso für die benachbarten Geräte, die ebenfalls dieses Kundenklischee einsetzen (1D200005B6, 1D200005B7 und 1D200005C1). Gut möglich, dass hier ein Subdienstleister aktiv ist (oder das IHS dort einen "Aussenstandort" besitzt). Wir erinnern uns noch an den Fall "BridgeTec" (K4010), der - als er damals in das DPIHS-Netzwerk eingegliedert wurde - zwischenzeitlich für ein paar Monate die Konsolidiererkennung K4000 (der "Zentrale") aufbrachte.

Ich bin mir deshalb immer noch sehr sicher, dass man über die 4SCC-Barcode, die Standorte der eingesetzten IHS-eigenen Geräte recht eindeutig ableiten kann. Trotzdem (auch weil die genauen IHS-Standorte fast alle unbekannt sind) formuliere ich das immer lieber zum Beispiel etwas schwammiger "mit 4SCC-Barcode ("5013...") zur Konsolidierung über das Briefzentrum 50/Köln-West in Frechen".

Und wenn wir schon beim Briefzentrum 50 sind, auch hier verdrängt inzwischen der Einsatz eines 4SCC-Barcodes (der individuellen Konsolidiererkennzeichnung) die bisherige, zusätzlich gesetzte Angabe "K4000" im FRANKIT-Abdruck. Hier ein passendes Pärchen:

1D20000461 - Deutsche Post InHaus Services GmbH, Dienstleistungszentrum Köln



Mit Zusatz "K4000" vom 05.08.2019 (für den Absender Staatsanwaltschaft Köln); ohne Zusatz (mit 4SCC-Barcode) vom 09.11.2021 (für einen unbekannten Absender), Dateninhalt des 4SCC-Barcodes 501351229189 (501 3...), textliche Kennung 3 K4000 00068.

Beste Grüße
Thomas
 
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