Thema: Auktionshaus Marke-Philatelist zurück: Nichts ist mehr wie bisher
bovi11 Am: 06.12.2021 20:18:48 Gelesen: 19707# 44@  
Ich beobachte die Vorstellung und die Reaktionen darauf seit dem 24.11.2021-

Beim Aufruf der Internetseite denke ich zurück in die 1960er Jahre. Nach der Schule gingen wir durch die Stadt zu einigen bekannten Anlaufstellen, darunter Briefmarken- und Spielwarenläden. Oft sah man schon aus der Entfernung, dass sich die Auslage im Schaufenster nicht verändert hatte und meist sank dadurch das Interesse schon auf einen Tiefpunkt.

Beim Aufruf der Seite

https://marke-philatelist.com/

kommen mir nun seit 2 Wochen genau diese Gedanken.

Hinzu kommt, dass die Aussagen auf der Seite ziemlich nichtssagend sind oder Fragen aufwerfen, die das Studium der Seite nicht beantwortet.

Ich kommentiere einige der Aussagen aus meiner Sicht:

„Seit mehr als 10 Jahren - ich bin mittlerweile fast 50 - habe ich aus glücklichen finanziellen Umständen mein Hobby zu meiner Hauptbeschäftigung gemacht. Die Philatelie und ihren derzeitigen Zustand sehe ich nun mit anderen Augen.“

Das ist schön. Aber was soll uns das im Zusammenhang mit einem neuen Auktionshaus sagen ?

„Das Projekt, welches ich mit 1.12.2021 starte, hat das Ziel, die Philatelie weltweit in kürzester Zeit ins 21. Jahrhundert zu bringen.“

Klingt eher politisch; die Bundesregierung will seit 20 Jahren die Digitalisierung in Deutschland nach vorn bringen – das Ergebnis kennen wir alle.

„Durch eine holistische Fehler- und Optimierungsanalyse kann ich als Sammler und Kaufmann ein Gesamtpaket anbieten, das das Preisgefüge sowie die qualitativen Standards des Briefmarkenhandels unumkehrbar zum Besseren verändern wird.“

Hmm – was soll damit gesagt werden ?

„Ich behaupte, als Einzelperson mit einem wachsenden Team, in einem Zeitraum von etwa drei Monaten, beginnend mit 01.12.2021, ein qualitativ wesentlich besseres Angebot als die Mitbewerber zu offerieren und das zu Preisen, die unter Ebay und allen anderen vergleichbaren Anbietern liegen.“

Auch hier, große Ziele, aber was und wie soll das bewerkstelligt werden ?

„Wir werden mit einem radikal pädagogischen Ansatz - Aktionen wie Auktionen, Videos und allen Möglichkeiten der heutigen Technik die Philatelie - unsere neue Auktionsplattform und unsere Standardisierungsschritte bewerben und zwar weltweit in mehreren Sprachen. Alle angebotenen Formate werden zum Mit-, Nach- und Weitermachen einladen.“

was ist damit konkret gemeint? Statt eines attraktiven Angebots wird mit lehrerhaftem Vorgehen (radikal pädagogischer Ansatz) und mit Arbeit gedroht (Mit-, Nach- und Weitermachen).

„Die Schritte dieser Kampagne - Methode ist die Spannungssteigerung durch sich verkürzende Countdowns - sind seit vielen Monaten geplant und als offener Prozess zum Mitmachen gedacht. Fakten folgen laufend.“

Bis dato bin ich eher gelangweilt.

„Standardisierung und Transparenz, Jugend und Wissenschaft!“

Das sind 4 Substantive, die nicht in einem erkennbaren Zusammenhang stehen, mehr nicht.


Darüber hinaus sehe ich auch die eingefügte Tabelle kritisch, weil sie mehr Fragen aufwirft, als sie beantwortet. Drei Beispiele:

„Notarielle Beaufsichtigung“ – was wird wie beaufsichtigt ?

„Optimale Darstellung durch hochwertige Objektive“ – wie bereits von anderer Seite gesagt, sollten hervorragende Abbildungen heutzutage selbstverständlich sein.

„14 Tage Rückgaberecht“ – wenn es um Verkäufe geht und nicht um echte Versteigerungen i.S. von § 156 BGB handelt es sich dabei um eine Werbung mit Selbstverständlichkeiten.


Also Fragen über Fragen.

Werbung um etwas Neues am Markt zu etablieren geht anders.
 
Quelle: www.philaseiten.de
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