Thema: Schweiz: Frankaturen mit postalischen Antiquitäten
Bendix Gruenlich Am: 12.12.2021 20:49:42 Gelesen: 7544# 26@  
Dann fiel mir noch im Rahmen in einer großzügigen Zuwendung (das freut einen doch, dass da an einen gedacht wird) von ca. sechshundert frankierten Bedarfseingängen aus drei Haushalten in der Schweiz der letzten Jahre das folgende auf:

Wir haben ja schon festgestellt, dass Spätverwendungen in der Schweiz vorkommen können. Sie sind gemäß meiner Stichprobe auch häufig (ca. 4% im Posteingang dieser drei Haushalte, keine Briefmarkensammler), und zwar auch verwendet zu gewerblichen Zwecken (Prospekt- und Rechnungsversand durch Handwerker, Hotellerie etc.).

Dabei klebten die Marken gewerblicher Absender auf Selbstklebeetiketten. Die Etiketten wurden dann auf die Briefe geklebt.

Das war doch ein Hinweis auf eine organisierten / gewerbliche Aktivität. Ich bin der Sache nachgegangen (online-Recherche) und habe zwei Adressen gefunden, u.a. http://www.frankaturshop.ch.

Ergebnis: In der Schweiz werden vorsortierte Bestände gummierter Marken zu ca. 70% der Nominale angekauft.

Der Aufkäufer konfektioniert diese weiter und zwar auf die gewünschte Wertstufe (z.B. wie hier gezeigt Schweizer B-Post Inland) und versammelt die dazu nötigen Marken auf einer Klebeetikette. Die kann der Käufer dann wie eine selbstklebende Marke einfach auf den Brief draufkleben.



Die Etiketten gibt es auch für den Paketversand (davon können wir in Deutschland natürlich nur träumen, weil die Deutsche Post durch die künstliche Trennung der Deutsche Post AG vom Paketdienst, der von deren 100%-Tochter DHL wahrgenommen wird, die Verwendung von Briefmarken natürlich ausschließt. Ärgerlich).

Für die Marken muss der Käufer 92% der Nominale zahlen. Die Angaben sind Stand November 2021.
 
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