Thema: (?) (403) Bund Stempel bestimmen
Christoph 1 Am: 13.01.2022 07:55:12 Gelesen: 67007# 371@  
@ 1 Pf [#370]

Hallo,

es handelt sich hier um einen nachverwendeten Stempel aus der Zeit des Dritten Reichs. Ursprünglich hatte der Stempel unten eine Inschrift „Stadt des deutschen Handels“. Dieser Stempeltext wurde nach Ende der Nazizeit entfernt (aptiert). Ursprünglich sah der Stempel mal so ähnlich aus, wie der im nachfolgenden Datensatz aus unserer Stempeldatenbank:

https://philastempel.de/stempel/zeigen/169540

Alle Frankfurter Stempelgeräte mit dem Zusatz „Stadt des deutschen Handels“ wurden nach dem Krieg aptiert, ebenso wie in München („Hauptstadt der Bewegung“) oder in Stuttgart („Stadt der Auslandsdeutschen“).

So weit, so gut. Nun ist noch die Frage, was es mit der 16 im oberen Bereich und dem g im unteren Bereich des von Dir gezeigten Stempelabschlags auf sich hat.

Die 16 könnte tatsächlich eine nachträglich eingefügte Postgebietsleitzahl (für Hessen/Nassau) sein. Ich halte das aber für eher unwahrscheinlich. Vermutlich ist es eine „ganz normale“ Amtsziffer, also Postamts-Nummer, die sich bereits bei der Verwendung des ursprünglichen Stempelgeräts an dieser Stelle befunden hat. Denn eine PLGZ wäre höchstwahrscheinlich direkt vor dem Ortsnamen (in Klammern gestellt) eingefügt worden. Dort ist ja (nach Aptierung des unteren Stempeltextes) genügend Platz. Also handelt es sich bei dem Stempel m.E. um ein Gerät, das im Postamt Frankfurt 16 verwendet wurde.

Und das g im unteren Bereich ist m.E. ganz schlicht und einfach das Unterscheidungszeichen dieses Stempels. Was bedeutet denn in Deiner Erklärung „Bahnpostamt Hbg.“, also für welchen Ortsteil / für welchen Bahnhof soll die Abkürzung Hbg. stehen?

Ob es sich bei dem gezeigten Stempel möglicherweise auch um eine Stempelfälschung handeln könnte, mag ich nicht beurteilen, halte ich aber aufgrund der deutlich erkennbaren Aptierung eher für unwahrscheinlich.

Für weitere Erläuterungen müssen andere Experten ran.

Viele Grüße
Christoph
 
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