Thema: Vorphilatelie 19. Jahrhundert: Belege vorgestellt
bayern klassisch Am: 24.01.2022 14:44:21 Gelesen: 31192# 149@  
@ Briefuhu [#148]

Hallo Sepp,

so, du bist also ein Kind der 3-Flüsse-Stadt! Da war ich auch schon - sehr schön, nur auf die Hochwassermarken habe ich mit Schaudern geschaut.

"An den Magistrat der k. k. Haupt- u. Residenzstadt Wien
KDS = Königliche Dienst Sache.

Postaufgabe in Passau am 6.8.1828 und vorne Präsentationsvermerk Wien vom 13. August 828 (man hat in vergangenen Jahrhunderten oft die "1" vorne im Jahr weggelassen, weil das eh jeder wusste).

Österreich schrieb links oben "offi(cieller) jud(icial Gegenstand).

In Bayern war der Brief als KDS portofrei und Österreich hatte ihn zuerst mit 28 Kreuzer Conventionsmünze taxiert ab der Grenze, dann diese aber gestrichen und das liegende X als Zeichen der Portofreiheit angebracht (Brief über 1/2 bis 1 Wiener Loth, also im 2. Gewicht).

Aber die Zustellung in Wien war kostenpflichtig - sie kostete im Nachhinein 6+3 = 9 Kreuzer CM, die man später, wem auch immer, in Rechnung stellte (hinten: "9x" für 9 Kreuzer CM).

Die Zustellgebühren für einfache Briefe in Wien waren 1, 2 oder 6 Kreuzer CM - warum das so schwankte, weiß ich leider nicht. Normalerweise progressierten die Zustellgebühren nicht, sondern schienen fix gewesen zu sein - hier komme ich aber nur auf 9x CM, wenn ich vom Gewicht des Briefes als 2. Gewichtsstufe auf die Zustellgebühr von 6x CM schließe.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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