Thema: Postautomation - Fluoreszenz und Codierungen
TomWolf_de Am: 25.01.2022 22:08:20 Gelesen: 49766# 136@  
@ volkimal [#135]

Hallo Volkmar,

geiler Beleg! Aber was hier passiert ist, ist relativ einfach; es ist keine 5-stellige PLZ angegeben, deshalb wurde die Karte als Auslandspost identifiziert, ich vermute nach S - Schweden.

Eine Codierung wurde nicht angebracht, war für Post ins Ausland nicht üblich. Jetzt wirds ein bisschen spekulativ: vermutlich wurde am IPZ2 (Niederaula) auch Auslandspost bearbeitet und zur Weiterbeförderung aufbereitet (aber nicht codiert). Sicher bin ich da aber nicht, ich habe bisher nur Codierungen erforscht/analysiert von Post, die aus dem Ausland nach Deutschland befördert wurde.

Anscheinend hat man im IPZ2 erkannt, dass es sich hierbei doch um Inlandspost handelt und hat diese ganz normal bearbeitet und codiert. Das erklärt die zusätzliche aufgedruckte PLZ (sie kommt wirklich nur in Niederaula vor).

Die untere Codierung lautet: 11 500 190 97395 7
Von rechts nach links gelesen:

7 - Prüfsumme der PLZ
59379 - PLZ
091 - Nummer der Straße
005 - Hausnummer
11 - Entgeltsicherungscode

Die kurze Codierung kenne ich von vielen Belegen, ist eine sog. Ausscheidungscodierung (ich konnte diese aber bisher noch nicht decodieren).
Die wird aber in allen BZs bei fehlerhaften Adressen angebracht und meist wird dann ein Aufkleber angebracht mit z.B. "Teilen Sie dem Absender ihre korrekte Postleitzahl mit" oder ähnliches. Die PostIt-Aufkleber verschwinden beim Weitertransport aber recht schnell und sind selten vorhanden.

Ich kenne diese Aufkleber von Postsendungen, die - selbst zur heutigen Zeit - noch mit alter, 4stelliger PLZ im Adressbereich aufgegeben wurden, und trotzdem den Empfänger korrekt erreicht haben.

Gruß
Thomas
 
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