Thema: (?) (185) Berlin Dauerserie Berliner Stadtbilder
Frankenjogger Am: 04.02.2022 19:44:29 Gelesen: 27101# 172@  
Hallo,

natürlich kommt heute auch noch ein weiterer Beitrag. Ich wollte nur nicht alles in einen Beitrag packen.

Mein zweiter Auslandsbeleg mit MiF 3 DM ist wieder ein etwas schwieriger Beleg. Es ist ein Auslands-Päckchen mit Luftpost in die Schweiz versendet. Zuerst habe ich versucht den Beleg mit dem Handbuch „Auslandsluftpost Berlin (West) 1948 – 1965“ von Steinbock, Gunn, Koegel einzuordnen. Das Buch kann ich jedem Nachkriegs-Bedarfsbriefe-Sammler ans Herz legen. Da habe ich jedoch keine Übereinstimmung mit meiner Frankatur gefunden.

Jetzt habe ich mich doch noch mal intensiver, auch mit dem Steven auseinandergesetzt und bin auch nicht schlauer geworden. Vielleicht kann ja hier jemand (mit)helfen.

Die Gebühr für Auslandspäckchen im in Frage kommenden Zeitraum ist 20 Pf je 50 g, bei einer Mindestgebühr von 60 Pf. Die Luftpostgebühr betrug 15 Pf je 50 g, für Drucksachen, Warenproben und auch Päckchen. Mit diesen Voraussetzungen lässt sich aber keine Gebühr von 3,30 DM finden.

Bei einem Gewicht von 450 g wäre die Gebühr A-Pckch (9x 20) 1,80 DM plus Lp (9x 15) 1,35 DM = 3,15 DM gewesen, in der Gewichtstufe darüber dann 2,00 DM plus 1,50 DM gewesen. Wenn der Postbeamte die Luftpostgebühr je 20 g berechnet hätte, wäre die Gebühr für ein Gewicht von 261-280 g passend. (120 + 14x 15) = 3,30 DM. Aber das passt nicht zum Tarif. So bleibt mein Fragezeichen weiter bestehen.

So jetzt habe ich viel Vortext geschrieben, jetzt kommt erst einmal der Beleg selbst.



Eigentlich wäre das ja evtl. ein Hammerbeleg, aber mit der nicht stimmigen Gebühr bleibt der Beleg ein Fragezeichen. Es ist definitiv ein astreiner Bedarfsbeleg. Zumindest schreiben die Autoren im oben angegebenen Buch, dass Luftpost-Päckchen ins Ausland sehr selten sind.

Freitagsgrüße,
Klemens
 
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