Thema: Rohrpostbelege
cartaphilos Am: 12.07.2010 07:24:39 Gelesen: 1379288# 552@  
@ Rainer HH [#550]

Postgeschichte / Manfred hat Recht: Es gab z.B. in Hamburg in den 1920er und 1930er Jahren Minutenstempel, die für die per Straßenbahnbriefkasten zugeführten Sendungen eingesetzt wurden. In anderen Städten, wie Leipzig z.B. in den 1930er Jahren wurden sie bei der postinternen Rohrpost eingesetzt.

Der gezeigte Beleg aus Berlin ist jedoch per Rohrpost gelaufen:

Er wurde am 7.12.1953 im Postamt Berlin SW 11, Stunde 9 (Stempelfragment rechts unten) bearbeitet und per Rohrpost der Eilzustellung des Postamtes Berlin-Charlottenburg 2, 9.10 Uhr zugeleitet. Da diese Zeit noch als Postschnelldienst-Zeit gilt, gehört der Beleg auch in die Postschnelldienst-Abteilung. Leider kleben auf der Karte 10 Pf zu viel. Das richtige Porto ist: 10 Pf Fernkarte plus 60 Pf Eilzustellung. Auch wenn man noch 5 Pf Luftpostgebühren hinzudenkt, bleiben 5 Pf Überfrankierung übrig.

Es könnte aber auch sein, daß in dem Fall, daß jemand ein sogenanntes 'Postholz' versendet hatte, die Karte so schwer war, daß die Briefgebühr zu entrichten war, die 80 Pf Porto dann also korrekt sind. Dann aber schnappt die Falle der technischen Bedingungen zu: Sie ist in Berlin - Röhrendurchmesser bei der Rohrpost 65 mm - nicht zu einer Rohrpostsendung zu rollen, also kommt sie für die Rohrpostbeförderung nicht in Frage.

dies mit einem Augenzwinkern
und einen guten Tag wünschend von
telosgraphein007
 
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