Thema: Hüllen und Verpackung im Post-Shop
T-M 123 Am: 12.07.2010 18:10:09 Gelesen: 10677# 10@  
Meiner Ansicht nach gehört der Transport von Paketen eigentlich schon irgendwie zu den "postalischen Dienstleistungen", die Post bietet das ja schon recht lange an. Soweit ich weiß konnten sie früher auch mit Briefmarken frankiert werden (allerdings wurden die wohl auf die Paketkarte geklebt, nicht aufs Paket selbst).

Die Infopost ist dann erst recht postalisch: Sie kann (unter Umständen) mit Briefmarken frankiert werden, läuft durch die gleichen Sortiermaschinen wie die Briefpost, wird von den gleichen Zustellern zugestellt.

Für mich spielt es auch keine wirkliche Rolle, wem gerade die "offizielle" Briefmarkenlizenz gehört oder ob auf einer Marke "Deutschland" oder "Deutsche Post" draufsteht. Briefmarke ist für mich Briefmarke, egal ob "offiziell" oder privat. Funktionieren tut sie in beiden Fällen gleich: Sie ist eine von der (oder besser: von einer) Post verkaufte Quittung für (postalische) Leistungen, die dafür verwendet werden kann, die Bezahlung einer Sendung anzuzeigen, indem man sie draufklebt.

Man käme genauso gut ohne eine solche Lizenz aus, den Postkunden ist es sicherlich egal, ob sie für ihre 55 Cent eine staatliche oder eine private Marke bekommen, den Unterschied würde kaum jemand merken.

Nur die DPAG betont gerne, dass sie das Monopol auf "offizielle Postwertzeichen" hat, denn sie verdient sicherlich nicht schlecht daran, eben diese an Sammler zu verkaufen. Ob ein anderes Postunternehmen daran anknüpfen könnte, ist fraglich, und darum will die Lizenz außer der DPAG vermutlich niemand haben.

Ich denke, man muss sich langsam daran gewöhnen, dass die zeit der "offiziellen Staatspost" vorbei ist. In immer mehr Ländern wird das Postmonopol aufgehoben. Privatpostunternehmen transportieren Sendungen im In- und ins Ausland, und so mancher im Ausland bei der "offiziellen" Post aufgegebener Brief wird hierzulande von einer Privatpost zugestellt.

Vielleicht wird man zukünftig (solange es überhaupt noch Briefmarken gibt) nicht mehr nach Ländern sammeln, sondern nach Unternehmen. Statt einer Deutschland-Sammlung hat man dann z. B. eine DPAG-Sammlung oder eine PIN-Sammlung. Wäre an sich auch kein Problem, denke ich.

Egal, wie man zu der Entwicklung steht, aufhalten wird man sie vermutlich nicht können. Und ich für meinen Teil finde es sogar ganz schön, dass sich gelegentlich etwas ändert, sonst wäre das Leben doch langweilig. ;-)
 
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