Thema: (?) (239) Deutsche Post Dialogpost
Araneus Am: 12.02.2022 22:25:45 Gelesen: 59244# 168@  
@ DL8AAM [#15]

DIALOGPOST AUFZAHLUNG

Ich möchte hier eine FRANKIT-Freimachung mit der Produktbezeichnung "DIALOGPOST AUFZAHLUNG" vorstellen:



Derartige Beleg sind hier schon mehrfach gezeigt worden (z.B. Beitrag [#15] auf dieser Seite oder auch auf der Seite „Absenderfreistempel FRANKIT“ im Beitrag # 227 [1]. Allerdings fehlt bisher eine Erklärung für die Bedeutung einer solchen Freimachung auf einzelnen Sendungen.

Bemerkenswert ist hier die Höhe der Freimachung. 0,99 Euro ist kein gültiges Entgelt für eine Dialogpost-Sendung. Der bei der FRANKIT-Freimachung verwendete Produktcode ist die Nummer 3092, die für das Produkt „ Aufzahlung Dialogpost Groß bis 500g“ steht. Das Entgelt für eine solche Dialogpost-Sendung beträgt 0,79 Euro. Eine tatsächliche Aufzahlung, die durch einen FRANKIT-Aufdruck auf der Einlieferungsliste erfolgen müsste, kann theoretisch nur ein Vielfaches von 0,79 Euro betragen.

Die falsche Produktbezeichnung könnte vielleicht durch eine Fehleinstellung der FRANKIT-Maschine entstanden sein, das falsche Entgelt lässt sich damit aber nicht ohne Weiteres erklären.

Auch bei dem im Beitrag [#15] gezeigten Beispiel liegt ein „Fantasieentgelt" vor. Der Produktcode lautet hier 3090 „ Aufzahlung Dialogpost Standard bis 20 g“. Eine solche Dialogpostsendung kostete damals (2016) 0,28 Euro. Dasselbe gilt für die Beispiele im Beitrag [1].

Eine mögliche Erklärung für die letztgenannten Fälle könnte sein, dass hier jeweils aufgrund der geringen Stückzahl das Produkt Dialogpost EASY vorgelegen hat und es den Versendern nicht klar war, dass der Zuschlag erst bei der Einlieferung zu zahlen ist und nicht Bestandteil der Freimachung ist. Der Zuschlag für EASY betrug 2016 0,10 Euro. Vielleicht hat man damals das Basisporto (0,28 Euro) und den EASY-Zuschlag (0,10 Euro) addiert und auf dem „Umweg“ „Dialogpost Aufzahlung“ eine Frankiermöglichkeit für den Betrag 0,38 Euro gefunden.

In dem von mir gezeigten Beispiel könnte das Porto von 0,99 Euro auf einem ähnlichen Denkfehler beruhen. Die FRANKIT-Freimachung befindet sich seitlich auf dem (DIN C4-)Hochformat-Umschlag und damit nicht in der Frankierzone, die sich am oberen Rand des Umschlags oberhalb der Adresse („Lesezone“) befindet. In solchen Fällen ist die Maschinenlesbarkeit nicht mehr gegeben, wofür die Deutsche Post einen „Produktionszuschlag“ von 0,05 Euro pro Sendung erhebt. Der Kleinmengen-Zuschlag (EASY) beträgt zurzeit 0,15 Euro pro Sendung. Denkbar ist hier, dass der Betrag von 0,99 Euro sich zusammensetzt aus dem Basisentgelt (0,79 Euro), dem Produktionszuschlag (0,05 Euro) und dem EASY-Zuschlag (0,15 Euro). Auch hier hätten die Zuschläge nicht auf der Sendung frankiert werden dürfen.

Meine Gedanken sind zwar spekulativ, eine andere plausible Erklärung sehe ich allerdings nicht.

Schöne Grüße
Franz-Josef

[1] https://www.philaseiten.de/beitrag/134765
 
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