Thema: Deutsche Lokalausgaben 1945: Das Postreich Fredersdorf
drmoeller_neuss Am: 13.02.2022 15:50:45 Gelesen: 5041# 6@  
@ Philipp Harder

Vielen Dank für diese aufschlussreichen Artikel. Das deckt sich mit meinem Bauchgefühl zum Thema Lokalausgaben: die ersten waren noch aus der Not geboren, aber dann hat man in den kargen Nachkriegsjahren sehr schnell gemerkt, dass sich damit gute Geschäfte machen lassen. Da ist der ein oder andere Schinken gegen ein paar Lokalausgaben getauscht worden. Zum Herstellen brauchte man ja nur Papier und etwas Druckerfarbe, und in den Dörfern war nicht so viel zerstört, und für Marmeladenetiketten interessierte sich nicht die Besatzungsmacht.

Und zu den "Bedarfsbriefen": dass die Adressen mit der gleichen Schreibmaschine geschrieben sind, mag Zufall sein. Ich hoffe auch, dass es die "Ernst-Thälmann-Str." schon am 1. November in Eberswalde gegeben hat.

Die Menschen in Fredersdorf, Großräschen und Spremberg waren sehr schreibfreudig, was die vielen Ausgaben im Michel-Katalog erklärt. Auch die modernen Ausgaben von Äquatorial-Guinea, Guinea-Bissau, Sierra Leone, Liberia und Guyana lassen sich nur mit dem hohen Anteil an briefeschreibenden Menschen in diesen Ländern erklären. :)
 
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