Thema: Bund Dauerserie Sehenswürdigkeiten: Marken mit wenig Melierfasern
Ben 11 Am: 18.02.2022 15:40:04 Gelesen: 1511# 6@  
@ opti53 [#5]

Wie die Post damit ein Sicherheitsmerkmal für automatische Überprüfung realisiert haben will, ist mir schleierhaft.

Das ist genau der Punkt, weshalb ich bei der Formulierung "Melierfaser" äußerst skeptisch bin.

Die Melierfaser ist ein Sicherheitsmerkmal, welches z.B. bei Banknoten eingesetzt werden kann. Meist leuchten die dann auch in unterschiedlichen Farben und sind aus Kunststoff. Bei Briefmarken dürfte das eher nicht der Fall sein. Die automatischen Sortieranlagen arbeiten für die Erkennung wahrscheinlich zu schnell.

Es gibt jedoch einen technischen Aspekt zum Einsatz von solchen Fasern im Papier, die z.B. aus Viskose oder Kunststoff sein können. Die Fasern erhöhen die Zugfestigkeit der Papierbahn, bei der industriellen Produktion mit schnell laufenden Maschinen ist das ein wichtiger Faktor. Ein weiterer Punkt ist, dass das Papier weniger Feuchtigkeit aufnimmt und sich damit weniger dehnt. Beim Offsetdruck mit seinem Farb-Wasser-Gleichgewicht recht wichtig. Der Einsatz von solchen Fasern dürfte deshalb der Vorbereitung des Rollenoffsetdrucks gedient haben.

wurde vom Sicherheitsaufdruck abgelöst, der bei der Bestimmung aber auch seine Probleme hat (s. Salzachmarke).

Der Sicherheitsaufdruck ist keiner! Hier wurde ein farbpigmentfreier Druck verwendet (z.B. ein Dispersionslack), in dem sich die "Seltenen Erden Pigmente" befinden. Unter UV-Licht sieht man die Lackierung als "bedingt gleiche Farbe". Die Seltenen Erden fluoreszieren bei IR-Licht in grün. Auch an den Salzach-Marken lässt sich das sehr gut nachweisen. Den SAD Typ VII (Rechteck in der Mitte) gibt es hier nämlich nicht. Alle Marken haben Rahmen mit mehr oder weniger dicker Lackschicht. Der Rahmen leuchtet unter IR-Licht grün.

Viele Grüße
Ben.
 
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