Thema: Erarbeitung einer Strategie zur Zukunft der Philaseiten in den nächsten 20 Jahren
Ilves2020 Am: 20.02.2022 21:04:06 Gelesen: 36471# 58@  
Hallo und guten Abend,

dieses Thema dreht seit einiger Zeit seine Runden und das zu Recht. Ich habe mir darüber natürlich auch Gedanken gemacht. Und damit ich das Thema endlich aus dem Kopf bekomme, hier in Kurzform (ja, dies ist in der Tat die Kurzform), was ich dazu zu sagen habe:

Dass dieses Forum erhaltenswert ist, unterschreibe ich sofort. Ich bin erst seit 2020 dabei und habe in dieser Zeit viele tolle Artikel über Sammelgebiete gelesen, die abseits meiner Route liegen. Coole Sache, Parker. Einiges ist auch eher na ja, aber trotzdem unterhaltsam. Auch die Auktionen finde ich großartig! Da gibt es viele tolle und nette Geschäftspartner.

Über die Höhe der Kosten bin ich immer noch etwas überrascht. Ohne Einblick in das Zahlenwerk und mangels Informationen über vergleichbare Projekte kann ich dies nicht reell einschätzen.

Es geht um zwei große Bereiche, um die Zukunftsfähigkeit zu gewährleisten.
1. Organisation und Struktur, um Kosten und Zeitaufwand zu vermindern.
2. Verbesserung der Einnahmesituation.
(Soweit kein wirkliches betriebswirtschftliches Geheimnis)

Zu 1.:
Es ist immer problematisch, wenn eine Einzelperson ein derart komplexes Gebilde verwaltet. Ganz gleich, ob Richard oder sein Nachfolger oder sonst wer. Wenn es zu einem Ausfall dieser einen Person am Ruder (egal, wer es ist) kommt, dann ist Schicht im Schacht. Wäre ich Verantwortlicher, würde ich einen e.V. gründen, der Philaseiten betreibt und dann dessen Eigentümer ist. Das muss kein großer Publikumsverein sein, sondern nur das "Unternehmen", das unabhängig vom Ausscheiden oder Eintreten einzelner Personen, Philaseiten betreibt und am Leben hält. Was bei Wikipedia mit Wikimedia e.V. ja z.B. auch ganz gut funktioniert.

Bei einem e.V. bin ich auch mit Spenden dabei (auch Wikipedia z.B. unterstütze ich, da mir das Projekt wichtig ist. Gleiches gilt für diverse Sport- und andere Vereine). Bei Zahlungen an Privatpersonen, die keinerlei belegbaren Aussagen über die Kostensituation geben müssen, tue ich mich ehrlich gesagt schwer. Vor allem, wenn es auf der Anmeldeseite heißt: "Alle Mitgliedschaften und alle Leistungen der Philaseiten.de sind völlig kostenfrei und verpflichten zu nichts." und es mehr oder weniger subtile Vorwürfe gibt, man nehme finanzielle Vorteile in Anspruch, wenn man nix spendet.

Es sollten sicherlich alle einzelnen Teilbereiche von Philaseiten auf den Prüfstand kommen. Vom Forum selbst und den Auktionen abgesehen. Sie sind die Kernbereiche, die Philaseiten als Marke ausmachen. Aber bei allen anderen Unterpunkten ist die Frage: Stehen Zeit- und Kostenaufwand mit dem Interesse/der Teilnahme der User zumindest einigermaßen im Einklang?

Und wenn sich die meisten für vieles nicht interessieren, dann streicht man das Programm eben radikal zusammen.

In den letzten Tagen habe ich mir mal einige Bereiche angesehen, die ich bisher nicht wahrgenommen hatte und deren Existenz oder Nichtexistenz für mich persönlich ohne Belang sind.

Beispiele: Philachat (dafür gibt es wohl an anderer Stelle bessere Kanäle), Philawert und Debrix (deren Aussagekraft sich mir nicht erschließt), die Wahl zum Mitglied des Monats/Quartals/Jahres/wasauchimmer (wenn ich mich recht erinnere, beteiligt sich ca. 1% der User an der Wahl, oder? Lohnt der Zeitaufwand dahinter wirklich, nur weil sich der eine oder andere gerne virtuell auf die Schulter klopfen lässt? Ich bei kein Freund von solchen Auszeichnungen und ich merke mir auch sicher nicht die Namen derer, von denen ich interessante Artikel lese. Und ja, interessante Stories gibt es viele. Wenn sich tatsächlich 99 % der User nicht an den Abstimmungen beteiligen, bin ich scheinbar nicht ganz alleine mit meiner Meinung).

Soll man die User abstimmen lassen, welche Bereiche ihnen wichtig sind und welche nicht? Die Frage ist, ob sich an dieser Abstimmung mehr beteiligen. Aber: Wer es dann nicht macht, sollte sich hinterher nicht beschweren. An dieser Abstimmung würde ich mich auf jeden Fall beteiligen, da es um absolut essentielle Fragen geht.

zu 2.:
Man verfolge den KISS-Grundsatz: Keep it simple, stupid.
Der hier gemachte Vorschlag von Einstellgebühren bei den Auktionslosen etc. führt nach meiner Meinung zu noch mehr Aufwand statt zu nennenswerten Einnahmen. Dass nur als ein Beispiel, dass eher einfache Lösungen erfolgsversprechend sind.

Wenn es ein e.V. wäre, könnten interessierte Sammler Mitglied werden = regelmäßige Beiträge.
Wenn es ein e.V. wäre und der auch gemeinnützig ist, ist die Geschichte mit den Spenden in einem rechtlich ruhigem Fahrwasser.
Andererseits: Wenn es ein e.V. wäre, steht auch die Gefahr der typischen Vereinszankereien im Raum. Schwierig.

An den Auktionen an sich würde ich nichts ändern. Aber eine oder zwei Spezialauktionen, deren Erlöse dem Betrieb von Philaseiten zu Gute kommt, finde ich eine gute Idee.

Auch dezente Werbung, wie hier bereits vorgeschlagen, finde ich überlegenswert. Unternehmen aus der Philateliebranche finden hier sicherlich eine 1A-Zielgruppe. Ob deren Umfang groß genug ist, um Sponsorengelder locker zu machen, kann ich nicht beurteilen. Aber ohne Sponsoring kommt kein Verein aus und daran finde ich auch nichts unehrenhaftes. Ich war in einigen Vereinen (Sport und Kultur) tätig und weiß, wovon ich rede. Onlinewerbung wie auf kommerziellen Zeitungsseiten oder ähnliches meine ich natürlich nicht.

Keine Ahnung, ob ich der Diskussion neue Aspekte zuführen konnte. Aber zumindest habe ich jetzt meine Meinung formuliert. Darum ging es doch, oder?
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/17355
https://www.philaseiten.de/beitrag/289002