Thema: Motiv Mühlen aus aller Welt
Altmerker Am: 23.02.2022 13:53:41 Gelesen: 22813# 102@  
Hallo,

heute wird es etwas länger.

Urheberhinweis: Die Abbildung kursiert durch unsere Motivgruppe Papier&Druck. Quelle unklar. Trotzdem möchte ich sie zeigen.

Viele Grüße
Uwe

Eine Papiermühle hat es auf den Tagesstempel der Post geschafft, selbst der Bahnhof in der Gemeinde Ittigen im Schweizer Kanton Bern trägt den Namen. Es ist ein Zwischenstopp auf der 1000 mm-Spur Worb Dorf - Worblaufen des Regionalverkehrs Bern-Solothurn.



An der Strassenkreuzung Worblentalstraße mit der Papiermühlestraße und der Grauholzstraße befindet sich ein Kreisel. Ein Mahlstein der Papiermühle erinnert dort an die ehemalige Papierfabrik, und die Eisenblechstapel sollen das kostbare Papier symbolisieren.
Die Papiermühlen werden im Jahr 1466 erstmals erwähnt. Ob die Mühle „zu Thal“ oder die Mühle „Worblaufen“ die ältere ist, konnte bis heute nicht geklärt werden. In beiden Mühlen wurde über mehrere Jahrhunderte hinweg erfolgreich Papier gewonnen. Im Gemeindewappen von Ittigen ist ein Mühlerad und eine Granate abgebildet. Das Mühlerad weist auf die mit Wasserkraft betriebenen Radwerke, namentlich die Papiermühlen, die Schermenmühle und die Hammerschmiede hin. Die Granate zeigt die jahrhundertalte Heimat der Pulvermühlen auf.

Im 19. Jahrhundert änderte sich die Technik der Papierherstellung und der verwendete Rohstoff grundlegend. Die ganze Entwicklung ging an den ortansässigen, patrizisch geführten Papiermühlen vorbei: Man war stolz, gute, währschafte (solide) Papiere herzustellen und traute den neuen Verfahren nicht. Im Jahr 1859 endet die Geschichte der beiden Papiermühlen. Die Fabrik Worblaufen ging 1889 in den Besitz der Papierfabrik Biberist über und wurde 1941 der Schweizerischen Eidgenossenschaft verkauft. In der Mühle „zu Thal“ wurde noch bis 1888 Karton geschöpft, dann wurde auch sie Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft.

Doch wo ging die Postkarte mit dem Papiermühlen-Stempel hin?

Das Haus „Hohe Pappeln“ in der Belvederer Allee 58 war das private Wohnhaus des berühmten belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde (1863–1957), der 1902 als künstlerischer Berater des Großherzogs Wilhelm Ernst nach Weimar kam. Van de Velde ließ das Haus 1907/08 nach eigenen Plänen errichten und bewohnte es bis 1917 zusammen mit seiner Frau Maria und den fünf Kindern. Aufgrund der wachsenden Ausländerfeindlichkeit während des Ersten Weltkrieges musste die Familie Weimar verlassen und das Haus verkaufen. Die Eigentümer wechselten in rascher Folge, so dass über den Empfänger bisher nichts zu erfahren ist.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/656
https://www.philaseiten.de/beitrag/289189