Thema: Deutsches Reich Inflationsbelege
BD Am: 06.03.2022 23:11:08 Gelesen: 1011860# 9468@  
Hallo Harald,

eine schwierige Frage.

Ab dem 22.2.1915 waren Pakete von der Front in die Heimat bis 10 kg. zugelassen.

Sie mussten wie bei deinem Paket(vom Hauptmann Kleinert) zur Beförderung zugelassen sein. Sie wurden bei der Feldpost aufgegeben, den Etappen-Paketämtern zugeführt und von der Reichspost bestellt. Egal woher, es galt der Gebührensatz der ersten Entfernungsstufe. Den Oechsner lassen wir mal mit der Periode 2 außen vor. Ein Paket kostete (1. Entfernungstufe) bis 6 kg. 30 Pf plus je angefangenes Kg. 5 Pf. = 4 *5 = 20 Pf. Gesamt 50 Pfennige, Eilbote Ortsbestellbezirk ab. 1.8.1916 = 40 Pf. Passt!

Aber: Eigentlich fehlt die Reichsabgabe. Die ähnlichen Paketkarten die ich kenne sind ohne Reichsabgabe. Solche Pakete müssen von der Reichsabgabe ab dem 1.8.1916 befreit gewesen sein, es wurde die Gebühr (1.7.06 bis 31.07.1916) vor dem Datum frankiert. Im sehr empfehlenswerten Buch der Arge Feldpost 1914-1918 ist eine Paketkarte von Ende 1917 Feldpoststation 750 - Privatadresse Berlin mit Eilbote abgebildet (2,5 kg.) = 65 Pf. frankiert, auch ohne Reichsabgabe.

Beste Grüße Bernd



Nachtrag: Michael hat es viel einfacher erklärt. Den Feldposttarif kannte ich nicht.
 
Quelle: www.philaseiten.de
https://www.philaseiten.de/thema/1155
https://www.philaseiten.de/beitrag/290001