Thema: Postgeschichte München
bayern klassisch Am: 10.03.2022 08:30:46 Gelesen: 6185# 4@  
@ Postgeschichte München [#3]

Hallo Peter,

aber Stempel wurden wegen der Briefe angefertigt, nicht umgekehrt. Also war wichtig der Brief, dann (wenn es ihn gab) der Stempel. Stempel ohne Briefe zu zeigen halte ich für Forschung im leeren Raum, denn wofür wurden sie verwendet? Aufgabestempel, Nebenstempel, Transitstempel, Abgabe (Ankunfts-) - Stempel, Notstempel (Reservestempel), Stadtstempel, Vorstadtstempel, Entwertungsstempel, Briefpoststempel, Innendienststempel, Chargéstempel, Verzögerungsstempel, Fahrpoststempel, Telegraphenstempel, Briefträgerstempel, Oberbriefträgerstempel, Bahnhofsstempel und und und.

Wenn man keinen Brief dazu zeigen möchte, wird der Betrachter nicht den Sinn des Stempels, seine Anwendung und Funktion erkennen und weiterklicken.

Stempel hatten am Anfang welche Funktion? Wann und warum erfolgten Erweiterungen, Änderungen, Neuerungen? Welche Formen waren wofür sinnvoll und angedacht? Wo waren sie nicht abzuschlagen, kommen aber doch vor? Wo sollten sie abgeschlagen werden, fehlen aber? Warum verschwinden welche dann auf einmal, während andere weg vom Fenster sind und nach Jahren wieder im Postbetrieb auftauchen? Vielleicht an anderer Stelle - warum dann dort und nicht da, wo sie früher im Einsatz waren?

Wie war das Postverhältnis von München zur Vorstadt Au mit eigenen Stempeln? Wie wurde warum so gestempelt, oder mal nicht?

Wenn du, wie es für mich aussieht, dich auf Forscherebene begibst, dann wird selbst München (von ganz Bayern reden wir besser nicht) schon ein tiefer Graben, in dem vieles ans Licht geholt werden kann, soll oder gar muss.

Ich finde, dass das bloße Zeigen von Stempeln vergleichbar ist mit dem Bild einer wunderschönen Torte - nur kann man keine Bilder essen, sie schmecken nicht und satt wird man auch nicht von einem Bild. Dann doch lieber die Torte essen, als nur Bilder von ihr zu sehen.

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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