Thema: Postgeschichte München
bayern klassisch Am: 14.03.2022 16:22:58 Gelesen: 5923# 19@  
@ Postgeschichte München [#13]

Zum Brief A3.0.

Fahrpostbrief von München nach ???, Gewicht links oben mit 1 Pfund 4 Loth notiert, oben rechts die Manualnummer No. 7. Als Porto wurden 36 Kreuzer (x) notiert, die der Empfänger zahlen musste. Außerdem steht rechts neben dem Zielort Wembding (Wemding) noch "Postwagen", damit man sah, dass die Fahrpost gemeint war - die Briefpost wurde auch damals noch Reitpost genannt und durfte schwere Briefe, oder Wertbriefe nicht annehmen und verschicken. Der Zusatz unten links "Wird recommandirt" zeigt nochmals an, dass ein Postschein zu ziehen war, den der Absender zu bekommen hatte.

Zum Brief A3.0.1.

Auch von München nach Markt Weiler (heute: Weiler im Allgäu) per Augsburg und Lindau. Einfacher Brief (ergo: Briefpost) für 6x zahlbar bei der Abgabe.

Zum Brief A3.0.2.

Dienstbrief von München nach Landshut kostenlos mit Präsentationsvermerk oben rechts: Präsentirt 23. Feb. (Rest mangelt).

Zum Brief A3.1.1.

Briefpost nach Wemding für 6x Porto beim Empfänger.

Zum Brief A3.1.2.

Brief von 1789 nach Strasbourg (Frankreich). Links oben Vermerk: Franco Cannstatt, daher müsste hinten (ja, wichtige Informationen sind auch hinten auf den Briefen zu finden!!) das Franko des Absenders bis dorthin notiert worden sein. Ab Cannstatt bis Strasbourg zahlte der Empfänger 16 Sous, knapp 24 Kreuzer.

Zum Brief A3.1.3.

Portobrief für 2x nach Freising mit Präsentationsvermerk oben rechts: Präs. 16 May 1797. Alternativ war er portofrei und die 2 ist nur eine Manualnummer intern.

Zum Brief A3.1.4.

Portofreier Brief nach Freising mit Prästentationsvermerk: Präs. 6. Novembris 1799 mit der Manual-Nr. 4 unten.

Zum Brief A3.2.3.

Falsche Beschreibung. Teilfrankiert mit 10x "franco Cannstatt" nach Paris. Der Empfänger zahlte 12 Decimes = knapp 34 Kreuzer paritätisch.

Zum Brief A3.2.4.

Wieder teilfrankiert mit 10x franco Cannstatt nach Paris. Der Empfänger zahlte wieder 12 Decimes.

Zum Brief A3.4.2.

Teilfrankobrief (Gebühr bis Austauschpostamt müsste hinten stehen) nach Strasbourg. Dort zahlte der Empfänger 16 Sous oder Decimes (letzteres wäre sehr viel und würde einen schweren Brief voraussetzen und vlt. heißt es oben links "eine Unze" = 30g, dann wären es 16 Decimes = ca. 44 Kreuzer.

Zum Brief A3.5.1.

Wohl wieder ein Teilfrankobrief (wo ist die Siegelseite?). Der Empfänger zahlte 10 Decimes (ca. 28 Kreuzer) über Kehl-Strasbourg. Kreuzer gab es im 19. Jahrhundert nicht in Frankreich.

Zum Brief A3.5.3.

Entweder franko Grenze zu Österreich (hinten notiert), oder portofrei bis zur Ö-Grenze, das kann ich ohne die Siegelseite zu sehen nicht sagen.
In Österreich ab der Grenze mit 14 Kreuzern Conventions Münze (14x CM) portopflichtig, zahlbar vom Empfänger bis 1/2 Münchener bzw. Wiener Loth = 8,75g).

Zum Brief A3.5.5.

Ja, Ca Dmi = Causa Domini = Sache des Landesherren = Portofreiheit, sog. "Franchise".

Zum Brief A3.5.6.

Leider kopfstehend - bitte Scan korrekt zeigen, danke!

Liebe Grüsse,
Ralph
 
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